2000 Jahre deutsche Geschichte: zwölf Epochen in zwölf Räumen

Das Deutschlandmuseum wirbt damit, „einen schnellen Überblick über die Geschichte Deutschlands zu bieten, gedacht als Einstieg in die Geschichte für Menschen, die sich bislang wenig mit der Thematik der Geschichte befasst haben“.

„In diesem Jahr bekam das 2003 eröffnete Museum den „THEA Award for Outstanding Achievement“, auch bekannt als »Museums-Oscar«. Damit geht der Preis zum ersten Mal an ein deutsches Museum. Der „Thea Award“  gilt als eine der höchsten Auszeichnungen der Unterhaltungs-Branche und wurde dem Deutschlandmuseum im März 2024 feierlich in Hollywood verliehen.

Der 1- bis 2-stündige Rundgang durch das „immersive und interaktive Erlebnismuseum mit seinen zwölf Räumen beginnt mit dem Aufstand germanischer Stämme 9 n. Chr. gegen die Römer und endet in der Gegenwart“. Quelle Deutschlandmuseum

Gleich hinter der Eingangstür im Halbdunkel eines nachgebauten Teutoburger Waldes zurzeit der Varusschlacht, Schreie, Hufgetrappel, laute Rufe, Schlachtenlärm. Dazwischen großformatige Bildschirme mit Touch-Displays und Anzeigetafeln „die die gezeigte Zeit visuell erlebbar machen“ und wo eigenes Wissen gefragt ist.

Deutschlandmuseum Berlin, Foto David Weyand CC BY-ND 4.0 (2)

In einem der nächsten Räume geht es über eine Treppe hoch bis ins Innere einer mittelalterlichen Burg. Hinter dem „vorgetäuschten Fenster“ geht der Blick über einen virtuellen, belebten Burghof bis zu grünen Hügeln.

Weiter führt der Rundgang ins Zeitalter der Reformation.

Ein Lesezeichen, hergestellt an einer alten Druckerpresse (Foto:eki)

Nach einer Buchdruckerwerkstatt, in der sich an einer Druckerpresse ein individualisiertes Lesezeichen ausdrucken und als Erinnerung mit nach Hause nehmen lässt, geht es weiter durch mehrere Räume vorbei an großen Kartentischen ins „Kaiserreich“ und dem Erinnern an den 1. Weltkrieg mit Schützengraben und Gefechtslärm.

Musik der 1920/30er Jahre, eine kleine Bar, eine Apotheke mit einem Kriminalspiel und der Aufforderung: “Finde den Dieb“.

Danach geht man einen schmalen dunklen Gang entlang, dessen Wände mit Silhouetten, die den Nationalsozialismus zeigen, bedeckt sind. Hier im neunten Raum, läuft ein Film mit Informationen über die NS-Zeit und den 2. Weltkrieg mit Millionen Toten.

Deutschlandmuseum Berlin, Foto David Weyand CC BY-ND 4.0

Schließlich die Nachkriegszeit, ein Rosinenbomber, eine Küchenzeile mit Einbauküche und Kühlschrank, ein komplett eingerichtetes Wohnzimmer, mit Nierentisch und Pop-Musik.

Deutschlandmuseum Berlin, Foto BänferKartenbeck CC BY-ND 4.0

Die deutsche Teilung, zwei Staaten, der Mauerfall, Exponate zum Thema Wiedervereinigung. In einem Nachbau der Berliner S-Bahn endet die Zeitreise.

Es bleibt ein schneller Überblick über Deutschlands Geschichte trotz der Installationen, realistisch dargestellter Situationen und Stopps zum Mitmachen. Man sollte sich Zeit nehmen, um das Gesehene später zu vertiefen.

Deutschlandmuseum, Leipziger Platz 7, 10117 Berlin

Tägl. 10:00 – 20:00 Uhr, Eintritt 11-21 €, ermäßigt 8-14,50 €

Für Kinder ab 8 Jahre

 

 

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