Sie wurden getötet,
weil deutsche Faschisten ihnen keinen Platz und kein Leben gönnten.

KZ Auschwitz, Einfahrt;Bundesarchiv, B 285 Bild-04413 / Stanislaw Mucha / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en>, via Wikimedia Commons

Gestern vor 78 Jahren, am 27. Januar 1945 wurden die letzten Überlebenden des nationalsozialistischen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau  befreit. Allein in Auschwitz waren mehr als 1,1 Millionen Menschen ermordet worden.

Seit 1966 wird in Deutschland am „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ der Opfer der Vernichtungsmaschinerie der Nazis gedacht. Seit 2005 gilt das Datum als „Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ .

Erinnert werden soll an die Millionen von Menschen, die von den Nazis und ihren Mittätern entrechtet, verfolgt und ermordet wurden. In den zwölf Jahren der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft starben mehr als sechs Millionen Juden, hunderttausende Sinti und Roma, Menschen mit Behinderungen, politische Gegner, Menschen, die man als Homosexuelle verfolgte, als Lesben, als Transsexuelle oder „Asoziale“, Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und zahllose weitere Menschen, gegen die sich der NS-Terror richtete.

Im November 2005 beim Einbringen der Resolution 60/7 betonte der damalige Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan:  „Das Erinnern ist auch eine Absicherung für die Zukunft. Der Abgrund, der in den Todeslagern der Nazis erreicht wurde, begann mit Hass, Vorurteilen und Antisemitismus. Das Erinnern an diese Ursprünge kann uns vergegenwärtigen, stets nach Warnzeichen Ausschau zu halten.“ Die Resolution 60/7 lehnt jede Form der Holocaust-Leugnung ab und will zur Verhinderung künftiger Völkermorde beitragen.

12 Stolpersteine in unserem Kiez zeugen von Menschen, die von hier deportiert und in Auschwitz ermordet wurden.

Unter ihnen ist auch Helene Asriel, die Tochter von Henriette Fischer. Die Stolpersteine zu ihrem Gedenken sind im März 2021 in der Genthinerstraße 46 neu verlegt worden.

Henriette Fischer wurde am 25. Januar 1867 als Henriette Hochsinger in Wien geboren. Im Jahr 1888 heiratete sie in Berlin den Unternehmer Siegfried Fischer. Das Paar hatte zwei Töchter, Helene und Käthe. Am 14. September 1942 wurde Henriette Fischer mit dem „2. großen Alterstransport“ nach Theresienstadt verschleppt. Sie starb dort am 19. Februar 1944 mit 77 Jahren an Hunger und Schwäche.

Ihre Tochter Helene Asriel, die mit ihr in einer 3-Zimmer-Wohnung in der Woyrschstr. 46 (heute: Genthiner Straße) wohnte, wurde am 17. Mai 1943 mit dem „38. Osttransport“ in das Vernichtungslager Auschwitz gebracht. Bei der Befreiung des Lagers am 27. Januar 1945 war sie nicht unter den Überlebenden.

Stolpersteine für Henriette Fischer und Helene Asriel (Foto:eki)

Sie wurden getötet, weil sie Juden waren. Weil deutsche Faschisten ihnen keinen Platz und kein Leben gönnten.

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