Supermärkte und Einzelhandel generieren weniger Lebensmittelspenden. Gleichzeitig müssen die Ausgabestellen der Berliner Tafel – zum Beispiel in der American Church am Dennewitzplatz – aber immer mehr Menschen versorgen. Die Zahl der Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, steigt durch die Inflation. Dazu kommen die Geflüchteten aus der Ukraine.
Nun fordert die Landesvorsitzende Ursula Engelen-Kefer vom Landesverband Berlin-Brandenburg des Sozialverbandes Deutschland (Kurfürstenstraße 131) Senat und Wirtschaft auf, die Tafeln zu unterstützen. „Corona, die große Anzahl der vor dem verheerenden Krieg in der Ukraine Geflüchteten und die erheblichen Preissteigerungen erhöhen den Bedarf an Lebensmittelhilfe. Gleichzeitig bringt die nachlassende Bereitschaft zu Lebensmittelspenden die Tafeln in akute Bedrängnis.“
Zwar konnten in Berlin private Spenden teilweise die Mängel ausgleichen. Aber nur kurzfristig. Einschränkungen bei den Lebensmittelausgaben sind trotzdem nicht zu vermeiden.
Die Tafeln sind auf Spenden und die Hilfe ehrenamtlich tätiger Menschen angewiesen und brauchen die Unterstützung der Wirtschaft. Der SoVD Landesverband fordert daher die Unternehmen in Berlin auf, ihre Lebensmittelhilfe für die notleidenden Menschen zu erhöhen.
„Gerade die Lebensmittelbranche hat in den Jahren der Corona-Pandemie erhebliche Umsatzzuwächse verzeichnen können. Dann ist es nur recht und billig, wenn sie dies jetzt durch mehr Lebensmittelspenden an die Tafeln und damit die notleidenden Menschen weitergeben“, fordert Engelen-Kefer.
Die Tafeln können immer nur zusätzliche Hilfe leisten, um die größte Not der betroffenen Menschen bei der Versorgung mit Lebensmitteln zu lindern. „Die Politik ist in der Verantwortung, durch ihre Sozialleistungen ein menschenwürdiges Leben für ihre Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen“, so Engelen-Kefer. Längst überfällig seien die Erhöhung der Regelsätze in der Grundsicherung auf mindestens 650 Euro, eine monatliche Corona-Zulage von 100 Euro, die umgehende Zahlung der Energiekostenpauschale von 300 Euro auch an Rentnerinnen und Rentner sowie deren Erhöhung und nicht zuletzt die Senkung der Mehrwertsteuer sowie Zulagen für Lebensmittel.