Am 6. November hatten die Bezirksstadträte Eva Majewski, CDU, Tempelhof-Schöneberg, und Ephraim Gothe, SPD, Mitte, samt ihren Teams in die Villa Lützow eingeladen. Die Dialogveranstaltung sollte Anwohner eines Gebiets rund um die Potsdamer Straße über ein neues Projekt informieren, das im Herbst diesen Jahres beginnt.
„ISEK“ steht für „Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept“, das die städtebauliche Situation rund um die Potsdamer Straße verbessern soll. Rund 60 Bewohnerinnen und Bewohner aus Tiergarten und Schöneberg versammelten sich um eine Luftaufnahme des betroffenen Gebiets, die auf den Boden geklebt war und sehr gut veranschaulichte, um welchen Bereich es bei dem Projekt geht. Das Gebiet, auf das sich das Entwicklungskonzept erstreckt, wird begrenzt durch den Landwehrkanal im Norden und die Goeben-/Pallasstraße im Süden, und ost-westlich von der Genthiner-/Zietenstraße und dem Park am Gleisdreieck.
Ziel des Projekts ist die Aufwertung sozialer und kultureller Einrichtungen, von Grünflächen und Spielplätzen sowie die Stärkung von Handel und Gewerbe. Auch sind Maßnahmen zum Klimaschutz und eine Belebung des öffentlichen Raums vorgesehen. Das Nahversorgungszentrum Potsdamer Straße mit dem dort angesiedelten Handel und Gewerbe soll an Attraktivität gewinnen.
Zunächst geht es um Bestandsaufnahme und Analyse, es folgt die Synthese mit Entwicklung der Leitbilder, die dann in den nächsten beiden Jahren umgesetzt werden sollen.
Spontan äußerten einige Teilnehmende Befürchtungen, dass es bald keine bezahlbaren Mietwohnungen im Bereich der Potsdamer Straße mehr geben werde. Bezirksstadtrat Gothe wies darauf hin, dass die Politik dieses Problem im Blick habe, insbesondere durch die Schaffung von Milieuschutzgebieten. Bei ISEK gehe es aber nicht um Wohnungspolitik, so der Stadtrat. Für Mieter, die die anstehenden Mietsteigerungen bei städtischen Wohnungsbaugesellschaften nicht verkraften, gebe es unterstützende Maßnahmen.
Sowohl in Tiergarten Süd als auch in Schöneberg Nord gab es 17 bzw. 20 Jahre lang ein Quartiersmanagement. Die Ergebnisse dieser Verbesserungen des Wohnumfelds sollen nun im Rahmen von „ISEK“ auf den Prüfstand kommen. Die Nachbarn in beiden Quartieren sind jedenfalls eingeladen, sich aktiv in die Planungen einzubringen und ihre Ideen und Anregungen beizusteuern.
Ganz praktisch konnte man nun auf dem großen Luftbild Orte kennzeichnen, die man im Kiez besonders mag, oder aber verabscheut, und die Gründe dafür auf Karten schreiben.
Zusätzlich konnte Jede:r mit Klebepunkten auf einem großen Poster seine Prioritäten bei der Verbesserung des Wohnumfelds sichtbar machen.
Insgesamt eine gut vorbereitete und kommunikative Auftaktveranstaltung für das Projekt. Hoffentlich bringt es echte Verbesserungen für die Nachbarinnen und Nachbarn an der Potsdamer Straße. Die nächste Dialogveranstaltung soll im Mai oder Juni 2025 stattfinden.
Über den Fortgang von „ISEK“ kann man sich auf der Website meinBerlin.de informieren.