Der hauptamtliche Vorsitzende am Arbeitsgericht, Amtsgerichtsrat Berthold Auerbach, geboren am 23. Juli 1888 in Berlin, wurde am 26. Juni 1942 in der Vernichtungsstätte Maly Trostinez bei Minsk ermordet.
Als Sohn einer bürgerlichen Kaufmannsfamilie, Kriegsteilnehmer, hervorragender Jurist und sozial engagierter Mediator, stand Berthold Auerbach eigentlich eine erfolgreiche Juristen-Karriere bevor. Doch am 1. April 1933 wurde er als Nicht-Arier zwangsweise beurlaubt, obwohl er als „Frontkämpfer“ eigentlich im Justizdienst hätte verbleiben können. Im Oktober 1933 wurde dann ein Berufsverbot gegen ihn verhängt.
Im Anschluss an die Pogrome des 9. November 1938 wurde Berthold Auerbach in das KZ Sachsenhausen verschleppt, aus dem er im Dezember 1938 zunächst wieder freikam. Er wollte wohl emigrieren, fand aber kein Land, in das er ausreisen konnte. Am 24. Juni 1942 wurde er mit 200 anderen Juden aus Berlin im „16. Osttransport“ nach Minsk deportiert. Von dort wurden sie am 26. Juni in die Vernichtungsstätte Maly Trostinez gebracht. Dort wurden sie erschossen oder in einem Gaswagen ermordet.
(Quelle: Stolpersteine in Berlin)