Neuer Fahrplan für die Urbane Mitte Gleisdreieck in der Immobilienzeitung
Unter der Überschrift „Das Projekt Urbane Mitte kommt voran“ wird in der Immobilienzeitung am 7. April 2022 berichtet, wie es mit dem Projekt Urbane Mitte Gleisdreieck weitergehen soll.
Klar, dass dabei ausschließlich die Position der Eigentümer und Entwickler der Grundstücke dargestellt wird. Es berichtet, dass die Copro und Dr. Vogel (Eigentümer und Entwickler des Grundstücks) die Bezirksverwaltung loben für das „konsistente Voranbringen des komplexen Bebauungsplanverfahrens“, dass man das Projekt nun überarbeitet habe, dass nun angeblich fast 100% des Regenwassers vor Ort zu Versickerung gebracht würden und dass mit der Methode „Cradle to Cradle“ (wiederverwendbare Bauteile) gebaut werden soll.
Für das dritte Quartal 2022 sei die Beschlussvorlage des Bezirks zum Bebauungsplan Urbane Mitte Süd geplant. Danach soll der Bebauungsplanung der Senatsverwaltung zur Prüfung vorgelegt werden, um dann in 2023 festgesetzt zu werden.
Link zum Artikel in der Immobilienzeitung
Wichtig zu wissen: wenn die Bezirksverordnetenversammlung tatsächlich im 3. Quartal positiv über den Bebauungsplan Urbane Mitte Süd abstimmen würde, dann wäre die Baureife gegeben nach §33 Baugesetzbuch, dann könnten Bauanträge gestellt werden. Noch in diesem Jahr könnte dann mit dem Bau begonnen werden.
Eine Klage gegen den Bebauungsplan ist jedoch erst nach dessen Festsetzung möglich, möglicherweise sind die Gebäude dann schon errichtet.
Unklar ist, was ist mit den zahlreichen Stellungnahmen, die letztes Jahr abgegeben wurden zum Bebauungsplan?
Was ist mit den Argumenten, die am 14. April letztes Jahr im Stadtentwicklungsausschuss vorgetragen wurden und bis heute unbeantwortet blieben?
Die damals vorgetragenen Argumente sind heute immer noch aktuell:
- die Gefährdung des Landwehrkanals durch Einleitung überschüssigen Regenwassers,
- die Beeinträchtigung der Aufenthaltsqualität im Park durch Verschattung und Verwindung,
- das Problem des Vogelschlags durch die hoch aufragenden Glasfassaden,
- die Missachtung des Natur- und Artenschutzes (erst Roden, dann Begutachten),
- die Nichtbeachtung des Hochhausleitbildes,
- das überflüssige Angebot von Büroraum und das Fehlen von Wohnungen,
- die chaotischen Verkehrsverhältnisse in der Schöneberger und Luckenwalder Straße,
- die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen für den Katastrophenfall,
- die Missachtung des Denkmalschutzes,
- das Überziehen der im städtebaulichen Vertrag vorgesehenen Baumasse,
- die vielen Fehler in den Gutachten . . .
Im Artikel der Immobilienzeitung wurde nur die Frage des Regenwassers erwähnt und es ist sehr fraglich, ob das Problem allein mit besserer Dachbegrünung gelöst werden kann. Schließlich sollen die Grundstücke fast zu 100% versiegelt und mit mehrgeschossigen Tiefgaragen unterbaut werden.
Zuerst veröffentlicht in gleisdreieckblog