„Mit schwerem Herzen“ …
So beginnt das derzeit im „Café Berio“ in der Schöneberger Maaßenstraße ausliegende Schreiben. „Berio“ muss schließen. Mitte September ist nach 73 Jahren Schluss. Das teilt Betreiber Karsten Schork seinen Gästen darin mit. Grund ist das Auslaufen des Mietvertrages, den die Eigentümer des Hauses nicht verlängern wollen. Alle Versuche einer Einigung blieben bisher erfolglos.
Das Traditionslokal hat eine lange Geschichte. Schon 1951 war die Location ein beliebter Treffpunkt. Damals noch ein Eiscafé mit dem Besitzer Frederico Berio, übernahm sie 1985 noch als Student Karsten Schork. Das Lokal entwickelte sich zu einem außergewöhnlichen Ort mit herzlicher Gastfreundlichkeit in besonderer Atmosphäre und einem Klima offener Toleranz, erlangte internationalen Ruf, Zulauf und Platz in jedem Reiseführer.
Das soll jetzt vorbei sein? Der Schock will noch nicht greifen. Glauben kann und will das niemand in der Berio-Family. Eine Initiative versucht nun die Rettung und ruft bei Facebook und Instagram dazu auf. Hoffentlich mit Erfolg.
Ich bin traurig und vermisse schon jetzt meinen Logenplatz auf der Terrasse vor dem Café. Das Flanieren der Menschen, den abendlichen Autokorso der Berliner Macho-Karossen und die herzlich-charmante und aufmerksame Bedienung. Darauf einen Lillet Rosé!
Die Plattform change.org hat eine Petition zur Rettung des Café Berio gestartet: