Camaro-Stiftung zeigt „Lunapark“ hinter verschlossenen Türen – doch es gibt einen Einblick

Katalog zur Ausstellung: Alexander Camaro – Lunapark 2020, 128 Seiten, 74 farbige Abbildungen, 25 €, be.bra Verlag

 

Da hängen zur Zeit Gemälde in einer Ausstellung – warten auf Besucherblicke – doch niemand darf kommen, niemand die Originale ansehen…

Ob die Verlängerung der Ausstellungszeit bis zum 10. April 2021 noch die Chance auf einen Besuch lässt?

Bis dahin gibt es aber jedenfalls einen Ausweg: zur Ausstellung ist ein wunderschöner Katalog erschienen!

Im DIN a 4 Format und in Farbe kann man sich jetzt schon einen Eindruck von „Lunapark – Schaubühne, Budenzauber und Vergnügungswelt“ verschaffen. Der hochwertige kunstwissenschaftliche Katalog mit 74 farbigen Abbildungen, Schwarzweiß Fotografien, Plänen und Skizzen, wurde von der Alexander und Renata Camaro Stiftung und ihrer Kuratorin Dr. Dagmar Schmengler herausgegeben. Die Ausgabe ist ein Dank an den Stiftungsvorstandsvoritzenden Theodor Gentner.

Das Titelbild zeigt Alexander Camaros „Mondgöttin“ aus dem Jahr 1952. Das romantische Thema der Frau Luna wurde geschickt gewählt um Schlaglichter auf das reiche Leben des Malers, Tänzers, Kabarettisten, Bühnenkünstlers und Literaten Alexander Camaro (*Breslau 1901 +Berlin 1992) zu werfen, der großen Einfluss auf die Berliner Bohème und Kunstszene hatte. 1952 wurde Camaro Professor an der Hochschule für Bildende Künste Berlin, wo er bis 1969 freie Malerei lehrte.

Die faszinierenden Themen „Luna“ und „Lunapark“ geisterten durch die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts:  die Operette „Frau Luna“ von Paul Lincke (uraufgeführt 1899 in Berlin) ist noch heute ein Begriff. Dem ersten Luna Vergnügungspark auf Coney Island (New York) im Jahr 1903 folgten europaweit ganze 13, darunter Niederlassungen in Köln, Leipzig, Hamburg, Breslau und Berlin-Halensee. Das nationalsozialistische Regime machte der Freizügigkeit in den Dreißiger Jahren ein Ende.

Der Künstler Alexander Camaro wurde durch die bunte Bildwelt von Schaubuden und Karussells schon in seiner Kindheit beeindruckt. Er griff während seines Künstlerlebens immer wieder darauf zurück. In Breslau war er in die Welt der Schausteller und Artisten eingetaucht, hatte sich mit 16 Jahren als Hochseiltänzer einer fahrenden Zirkustruppe angeschlossen.

Der Katalog führt mit Camaros Bildern durch die bunte und geheimnisvolle Welt der Artistik und der Karussells, Zirkusluft und Spannung werden greifbar  – auch in dem so scheinbar schlichten Abbild des „Bühneneingangs“ (1946), in dem Camaro die ganze Magie der dahinterliegenden Bühne einfängt: alles ist möglich, Triumph und Scheitern, Sieg und Niederlage. Und all das drückt Camaro durch einen unscheinbaren dunklen Türspalt aus…

Leseprobe und Bestellformular auf der Website der Camaro Stiftung: http://www.camaro-stiftung.de

 

Alexander und Renata Camaro Stiftung

Potsdamer Straße 98 A, 10785 Berlin

Telefon: +49 (0)30 26392975

E- Mail: info@camaro-stiftung.de

 

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