ein Beitrag von Gabriele Koll, wachsenlassen
Einst hat er unser Baumhaus getragen, dann wurde er von einem Pilz befallen – von welchem eigentlich? das sollte ich einmal in Erfahrung bringen – das Baumhaus musste weichen und er durfte immerhin auf 2,00 Meter stehen bleiben, wie schön, dass er noch teilweise da ist! Ich empfinde das Absägen eines Baumes als einen schmerzlichen Prozess, der respektvoll durchgeführt werden sollte. Das Absägen bis auf den Stumpf ist an vielen Stellen nicht notwendig und jeder Zentimeter Totholz, der erhalten werden kann, fördert unser Ökosystem und die Artenvielfalt. Denn: der tote Baum birgt Leben! Ich habe mir die fremden Welten, die mich umgeben, nicht ausreichend vorstellen können. Was mit verborgen geblieben ist: der Baum war in seinen oberen Abzweigungen von einer Hummelkolonie besiedelt. Wildbienennester (unseren beliebten, weil so schön pelzig und gemütlich aussehenden Hummeln gehören auch zu den Wildbienen) sind gesetzlich geschützt. Das nützt den Hummeln natürlich herzlich wenig, wenn niemand ihr Wohnstätte bemerkt. Es erfüllt mich mit Trauer, dass wir nicht besser hingesehen haben. Sie fehlen im Garten, die dunklen, schwarbraunen Hummeln, von denen ich immer noch nicht herausbekommen habe, wie sie eigentlich heißen. Was ist mit ihnen geschehen, was wird mit ihnen geschehen? Hofdamen, Sammlerinnen, Drohnen und wie sie auch immer heißen mögen in der Hummelgesellschaft? Es gibt nicht die Natur und uns – es scheint sehr wahrscheinlich, dass wir alle in einem gemeinsamen, nicht dualistisch aufgebautem, sondern beziehungstechnisch weitverzweigtem Ökosystem leben. Als sie noch da waren… erschien zuerst in:
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