In der Lützowstraße 56 lebte die Familie Loewy.
Nachdem Leo Loewy 1938 in „Schutzhaft“ ins Lager Sachsenhausen kommt, beschließt er nach seiner (glückhaften) Entlassung, sich und seine Familie in Sicherheit zu bringen.
Spätestens nach den November-Pogromen war für viele Juden klar, dass ein erträgliches Leben in Deutschland nicht mehr möglich war. Sie versuchten in anderen Ländern Asyl zu beantragen. Das war in der Regel zum Scheitern verurteilt. In den meisten Ländern wurden die geflohenen Juden interniert und zur Wieder-Ausreise gezwungen. Chaim Weizmann, Präsident der Zionistischen Weltvereinigung und später erster Staatspräsident Israels schrieb dazu: „Die Welt scheint zweigeteilt – in die Orte, wo Juden nicht leben können, und jene, in die sie nicht einreisen dürfen“
Ab 1938 fliehen etwa 20.000 Juden aus dem Deutschen Reich und von Nazi-Deutschland besetzten europäischen Ländern über zum Teil abenteuerlichen Routen nach Shanghai, da die Stadt – zumindest bis Spätsommer 1939 – der einzige Zufluchtsort war, der jüdische Flüchtlinge aufnahm.
Auch Leo und Irma Natalie Loewy gelang mit ihrer 14 jährigen Tochter Gerda Rose die Flucht. Damit waren sie den Vernichtungslagern der Nazis entkommen. Aber nachdem die Japaner 1941 Shanghai besetzt hatten, zwangen sie im Februar 1943 alle Juden in das Ghetto Hongkou zu ziehen.
Hier stirbt am 30.10.1943 die Mutter Irma Natalie Loewy (geb. Mokrauer).
Das Ghetto wurde offiziell am 3. September 1945 befreit. Nach dem Ende Chiang Kai-sheks 1949 verließen beinahe alle Juden Shanghai.
Leo Loewy und seine Tochter Gerda Rose haben überlebt. (Quellen: Stolpersteine in Berlin und wikipedia)