Seit einigen Wochen gibt es in Berlin und Potsdam große Ausstellungen mit Arbeiten des norwegischen Künstlers Edvard Munch (1863-1944). Munch lebte mehrmals einige Zeit in Berlin, auch in unserem Kiez. Noch vor der Jahrhundertwende, 1892, gab es in Berlin auf Einladung des Vereins Berliner Künstler eine Ausstellung von etwa 55 Bildern von Munch, die bereits nach wenigen Tagen wieder geschlossen wurde. Publikum und Berliner Malerkollegen, insbesondere der königlichen Hochschule der bildenden Künste unter der Leitung von Anton von Werner, waren empört über Munchs expressionistische Arbeiten, die als provokativ und unfertig empfunden wurden. Berlin hatte einen handfesten Kunstskandal.
Die aktuelle Munch-Ausstellung in der Berlinischen Galerie zeigt neben sehr unterschiedlichen Arbeiten auch viele biographische Daten zu Edvard Munch, darunter zwei Fotos des Malers in seinem Atelier in der Lützowstraße 82.
Offenbar war es eine spürbare Verbesserung für den Maler, als er sein helles und geräumiges Atelier in der Lützowstraße beziehen konnte. Vorher hatte er in Pensionen und dunklen Bruchbuden eher gehaust als gewohnt. Zudem wohnten und arbeiteten in den 16 Ateliers viele heute bekannte Maler und Bildhauer; ein Artikel bei Wikipedia gibt Auskunft dazu. Das Atelierhaus in der Lützowstraße, wo Munch um 1892 lebte, gibt es nicht mehr. Heute gehört das Grundstück zum Schulhof der Alegro-Grundschule.
Edvard Munch − Zauber des Nordens. 15.09.-22.01.2024
Berlinische Galerie
Alte Jakobstr. 124-128
10969 Berlin