Am 20. Januar 1942 kamen in einer Villa am Großen Wannsee unter dem Vorsitz des Chefs der Sicherheitspolizei SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich hochrangige Vertreter der Naziregierung und der SS zusammen, um die Deportation und Vernichtung der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas zu organisieren und das Zusammenspiel der beteiligten Institutionen zu koordinieren.
Ein Opfer dieser organisierten Massenvernichtung war ein Bürger unseres Kiezes.
Der damals 43jährige Franz Eugen Fuchs, wohnhaft in der Einemstraße 22 (heute Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße) wurde am 12. Juni 1942 zunächst in das Gefängnis Alexanderplatz gebracht. Am 26. Juni wurde er dann mit dem 16. Deportationszug nach Minsk verschleppt.
Zu dieser Zeit wurden die Deportierten bereits nicht mehr in das überfüllte Minsker Ghetto verbracht, sondern sofort zur Tötung in die Vernichtungsstätte Maly Trostinez überführt.
Hier wurden die Ankommenden entweder sofort von Erschiessungskommandos der Waffen-SS erschoßen oder in Gaswagen vergast „um die Nerven der Exekutionskommandos“ zu schonen.