Eine emanzipierte Frau:
Marlene Dietrich

Zum Weltfrauen Tag: Ein Weltstar, der Hitler den Kampf ansagte

Sie gehört zu den 25 größten weiblichen Filmlegenden aller Zeiten (American Film Institute 1999).

In Schöneberg geboren – Marlene Dietrich Berliner Gedenktafel (Foto: Axel Mauruszat via Wikimedia Commons)

Am 27. Dezember 1901 wurde sie in Schöneberg geboren.

Durch den Film „Der blaue Engel“ wurde sie international bekannt und folgte ihrem Regisseur Josef von Sternberg in die USA, wo sie der erste große deutsche und später bestbezahlte weibliche Hollywoodstar wurde.

Während der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland weigerte sie sich, die Nazi-Propaganda zu unterstützen. Sie lehnte die Angebote von Göbbels ab, der ihr neben außergewöhnlich hohen Gagen (mehr als 100.000 Reichsmark pro Film) die Wahl der Drehbücher, Regiseure, Darsteller und Mitarbeiter für in Deutschland gedrehte Filme zusicherte. Goebbels suchte „eine schöne Schauspielerin“ für seine Propagandafilme. Blond und blauäugig, schlank und langbeinig entsprach sie dem nationalsozialistischen Idealbild der „deutschen Frau“. Und Hitler verehrte sie (zunächst). Laut der Dietrich-Biografin Charlotte Chandler wollte Marlene Dietrich zunächst zum Schein auf Göbbels‘ Angebote eingehen, um Hitler zu verführen und dann zu ermorden – mit einer vergifteten Haarnadel. So soll es zumindest Dietrichs damaliger Geliebter, der Filmschauspieler Douglas Fairbanks jun., berichtet haben.

Doch zur Begegnung mit Hitler kam es nicht und Dietrich lehnte aus politischer Überzeugung die Zusammenarbeit mit Hitler-Deutschland ab. Sie drehte weiterhin in den Vereinigten Staaten – mit den großen Regisseuren Hollywoods.

„1937 wurde ich amerikanische Staatsbürgerin, denn wir waren über alle Gräueltaten der Nazis seit Langem informiert und wussten, dass kein Ende in Sicht war.“ sagte Marlene Dietrich vor ihrem Tod, aber auch: „Es ist kein leichter Entschluss, seine Nationalität zu wechseln, selbst dann nicht, wenn man die Ansichten und Methoden, die das Geburtsland plötzlich gutheißt, verachtet. Auch wenn man sich das Gegenteil einzureden versucht: all das verleugnen zu müssen, was man als Kind zu ehren lernte, gibt einem das Gefühl von Treulosigkeit. Die Liebe und Achtung für das Land, das einen aufgenommen hat, haben damit nichts zu tun.“ (Marlene Dietrich, Das ABC meines Lebens)

Ihre Gegnerschaft gegenüber dem menschenverachtenden Nationalsozialismus verhehlte sie nie und tourte jahrelang durch die Vereinigten Staaten und Europa, um für Kriegsanleihen zu werben und die amerikanischen Truppen zu motivieren. Dafür wurde sie noch in den 1960er Jahren bei Auftritten in Deutschland als „Vaterlandsverräterin“ angespuckt und ausgebuht.

Berliner Weltstar des Films und des Chansons Einsatz für Freiheit, Demokratie, für Berlin und Deutschland (Foto: OTFW via Wikimedia Commons)

 

Und doch zollte letztlich auch das deutsche Publikum dem mutigen Weltstar den nötigen Respekt – und benannte einen zentralen Platz in Berlin Tiergarten nach ihr.

 

 

 

 

 

„Fast nebenbei geriet die Leinwandlegende auch noch zur Mode- und Stilikone. Sie war emanzipierte Frau genug, um klassische Männerkleidung zu tragen – bis hin zu Hut und Schlips.“ (Die Welt, 2017)

Marlene Dietrich in Morocco, (Foto: Paramount Pictures, Public domain)

 

und sie sang für den Frieden

 

 

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