Eine Neue Spezialität

In der Elisabeth-Klinik in Tiergarten gibt es jetzt eine neue Spezialisierung.

Das Morbus Osler Zentrum. Fachärzt*innen aus den Bereichen HNO, Pneumologie, Gastroenterologie, Radiologie und Lasermedizin helfen Menschen, die an einer seltenen, aber sehr komplexen Erkrankung leiden, dem Morbus Osler. Die Krankheit befällt meist die Haut und den Nasen-Rachen-Raum, aber auch innere Organe sind betroffen. Dabei entstehen an verschiedenen Stellen krankhafte Erweiterungen der Blutgefäße (Teleangiekstasien). Nasenbluten und Blutarmut sind Hauptsymptome. Morbus Osler oder auch Hereditäre Hämorrhagische Teleangiektasie (HHT) ist eine vererbbare Erkrankung. Oft wird sie nicht oder nicht frühzeitig erkannt.

„Morbus Osler ist aktuell nicht heilbar, aber mit Hilfe unserer medizinischen Möglichkeiten sind wir in der Lage, zu helfen. So können wir mit der Laserbehandlung die Häufigkeit und die Menge des Blutverlustes bei Nasenbluten verringern und blutende oder entstellende Gefäßerweiterungen an der Haut  entfernen“, sagt Dr. med. Carsten Philipp, Leiter des Zentrums Lasermedizin an der Evangelischen Elisabeth Klinik. Da Morbus Osler den gesamten Körper betreffen kann, wurde gemeinsam mit der Abteilung für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Gastroenterologie und Pneumologie und der Klinik für Radiologie des Vivantes Klinikum Am Urban ein Morbus Osler Zentrum gegründet, das Betroffenen eine umfassende Betreuung aller Aspekte ihrer Erkrankung anbietet. Dr. med. Carsten Philipp: „Unser Ansatz ist, die Morbus Osler Erkrankung in ihrer gesamten Komplexität zu erfassen und unseren Patienten individuelle Therapien zu empfehlen.“

Das Team des Morbus Osler Zentrums Berlin mit den Chefärztinnen Dr. med. Vera Stiehr & Dr. med. Angelika Behrens (2 u. 3. von links) und Dr. med. Carsten Philipp (rechts), Leiter des Zentrums Lasermedizin.(Foto:Manuel Tennert)

Dr. med Angelika Behrens, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Dr. med Vera Stiehr die Abteilung für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Gastroenterologie und Pneumologie an der Elisabeth-Klinik leitet, betreut mit einem fach-übergreifenden hoch spezialisierten  Team die Patient*innen: „Unser gemeinsames Ziel ist es, Patientinnen und Patienten in Diagnostik und Therapie der Morbus Osler Erkrankung zu helfen“

Da der Krankheitsverlauf und die Auswirkungen bei jedem Betroffenen anders und in unterschiedlichen Stärken auftreten, sind auch die Behandlungsansätze individuell. „In der Inneren Medizin sind wir spezialisiert auf die Diagnostik und Therapie von  Gefäßveränderungen der Lunge, der Leber und im Magen-Darm-Trakt einschließlich Dünndarmdiagnostik“,  sagt Dr. Vera Stiehr. In Einzelfällen können Medikamente verordnet werden, die die Blutungsneigung senken können. Im Laserzentrum werden beispielsweise ambulant oder stationär Haut- und Schleimhautveränderungen behandelt. Mit Hilfe der Radiologie sind Therapien der Gefäßveränderungen vor allem an Lunge, Leber und Kopf über das Gefäßsystem möglich. So kann das Risiko von Schlaganfällen und Infektionen im Körper, wie Abzessherde, gesenkt werden.

Jede*r Patient*in erhält einen eigenen Patientenpass. Hier werden die betroffenen Organe und eingeleiteten Therapien dokumentiert, einschließlich der notwendigen Einnahme von Antibiotika bei ärztlichen und zahnärztlichen Eingriffen. So sind alle behandelnden Ärzt*innen über den aktuellen Stand informiert und bekommen ein umfassendes Bild über den Krankheits- und Behandlungsverlauf.

Patient*innen können auf Wunsch am Standort Kontakte zu Selbsthilfegruppen bekommen und so über den medizinischen Aspekt hinaus Hilfe und Unterstützung finden.

Weitere Informationen und Ansprechpartner*innen zum Morbus Osler Zentrum finden Sie hier:

https://www.pgdiakonie.de/evangelische-elisabeth-klinik/abteilungen/morbus-osler-zentrum-berlin/

Die Evangelische Elisabeth Klinik in Berlin-Mitte, ein Unternehmen der Paul Gerhardt Diakonie, ist ein Akut- und Unfallkrankenhaus sowie Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Jährlich werden hier circa 7.600 Patient*innen stationär und 19.700 Patient*innen ambulant behandelt.

Auch wenn die Elisabeth-Klinik ein relativ kleines Krankenhaus der Regelversorgung für und in unserem Kiez ist, stellt es sich mit seinen Spezialisierungen den Herausforderungen unserer Zeit in der Gesundheitsversorgung. Schön, dass wir es in unserem Kiez haben!

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