Eine Vernissage – einmal anders

der Ort:

keine Galerie, sondern das Nachbarschafts- und Familienzentrum Kurmark – mitten im „Kurfürstenstrich“

die Gäste:

keine Kunstbeflissenen, sondern Interessierte aus der Nachbarschaft und Mitarbeiter*innen benachbarter Sozial- und Bürger*innen-Institutionen

die Künstler*innen:

keine Maler*innen oder Bildhauer*innen, sondern Sexarbeiter*innen

das Sujet:

der Alltag von Sexarbeiter*innen

Beeindruckende Bilder, verbunden mit bewegenden Geschichten, führen den Betrachtenden in eine andere Sichtweise auf den „Kurfürstenstrich“ und siehe da, die „Gewerbetreibenden“ entpuppen sich als Menschen mit recht alltäglichen Wünschen und Nöten.

Monika Nürnberger bei der Präsentation von Photovoice (Foto:bse)

„Wer interessiert sich denn schon für mich?“ war die erste Reaktion der Betroffenen, als die Sozialarbeiterinnen Monika Nürnberger und Lilli Böwe ihnen die Idee vorstellten, Fotos zu machen von dem, was ihnen wichtig ist.

Danach sollten sie die Geschichten erzählen, die hinter den Fotos stehen.

Photovoice ist primär eine Methode der qualitativen Sozialforschung und stellt die Betroffenen in den Mittelpunkt der Betrachtung. Sie selbst werden verantwortlich dafür, wie sie sich selbst und ihre (Lebens-)Situation darstellen.

Photovoice lädt uns ein, die Welt durch die gleiche Linse zu sehen, wie die Person, die den Auslöser drückt und die dazugehörige Erzählung aus Sicht dieser Person zu verstehen.

Die Sozialarbeiter*innen von Olga haben viel durch das Projekt gelernt und teilweise neue Erkenntnisse über die oft schwierige Situation der betroffenen Frauen hinzugewonnen. Jetzt soll die Ausstellung dazu beitragen, über das Leben und die Probleme der Sexarbeiter*innen aufzuklären und einen Beitrag zum nachbarschaftlichen Miteinander leisten.

Vielleicht bringt es die Transfrau Daisy ja auf den Punkt: “Mir gefällt an Deutschland, dass alle Menschen gleich sind und zusammenleben“

Die Ausstellung ist noch bis in den Sommer zu sehen – im Nachbarschafts und Familienzentrum Kurmark, Kurmarkstraße 1-3.

 

Frau ohne Tasche geht nicht….(Foto:Daisy)

 

…mehr dazu in der Ausstellung

 

 

Es lohnt sich hinzugehen und die Perspektive zu wechseln!

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