Es herrscht dicke Luft in Berlin

Die Diesel-Affäre und Fahrverbote verdeutlichen die Luftverschmutzung durch Automobilverkehr und verschaffen der seit Jahren geführten Diskussion über Notwendigkeit und Ausgestaltung einer Verkehrswende bundesweit neue Triebkraft. Es mehren sich Forderungen nach einem grundsätzlichen Umdenken zur Erreichung von Klima- und Umweltzielen. Autogerechte Städte sollten zurückgebaut und Fuß-, Rad- und öffentlicher Personennahverkehr massiv gefördert werden.

Berlin hat mit seinem Mobilitätsgesetz den bundesweit ersten Vorstoß unternommen, mit einem integrierenden Verkehrsrecht alle Verkehrsarten gemeinsam zu denken und das Miteinander der Mobilität neu zu definieren. Es gilt damit als progressives Laboratorium in Sachen nachhaltiger Verkehrspolitik. Ein sich änderndes Mobilitätsverhalten hin zu mehr ÖPNV und Radverkehr dokumentiert ein entsprechend gewachsenes Bewusstsein und Interesse der Berlinerinnen und Berliner daran.

Bisher wenig Beachtung findet in der Debatte jedoch die soziale Dimension von Verkehr – dabei spielen Chancen und Risiken der Mobilität entscheidende Rollen bei der Gestaltung einer sozial gerechten Stadt. Doch was hat Verkehr mit Teilhabe und sozialer Ausgrenzung zu tun? Wie gestalten wir Mobilität, damit alle daran teilhaben können? Wer ist von Lärm und Stickoxiden am meisten betroffen und wie kann Politik Verkehrsbelastungen und -risiken sozial gerecht abfedern? In der neuen FES-Publikation „“Mobilität für alle! Gedanken zur Gerechtigkeitslücke in der Mobilitätspolitik“ identifizieren Stephan Rammler und Oliver Schwedes eine „soziale Lücke in der Mobilität und machen Vorschläge, wie diese geschlossen werden könnte.

Wir laden Sie herzlich zur Vorstellung und Diskussion der Studie ein und freuen uns auf Ihre Ideen für mehr soziale Gerechtigkeit in der Mobilität!

Dr. Nora Langenbacher

12.11.2018
VERANSTALTUNGSORT:
FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG
Konferenzsaal / Haus 2
Hiroshimastr. 28, 10785 Berlin

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