Am 19. Januar 1919, vor 100 Jahren, konnten Frauen in Deutschland bei der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung erstmals auf nationaler Ebene ihr Wahlrecht nutzen. Heute erinnerte Rita Süßmuth bei einer Feierstunde zu 100 Jahren Frauenwahlrecht an die Frauen, die es durchsetzten. Und machte klar: „Es war erkämpft, nichts fällt uns in den Schoß.“
Christine Bergmann, die wie Rita Süßmuth Ministerin für Familie und Frauen war, kritisierte, daß Frauen in wichtigen politischen Ämtern immer noch unterrepräsentiert sind. So liegt der Frauenanteil im Bundestag aktuell bei 31 Prozent. Das ist so niedrig wie seit knapp 20 Jahren nicht mehr. Nur da, wo von Parteien eine verbindliche Quote festgelegt wurde, sind Frauen angemessen in Parlament und Regierung vertreten.
In Deutschland leben rund 41 Millionen Frauen, also rund 2 Millionen mehr als Männer. Das sollte ein entsprechender Frauenanteil in der Politik eigentlich widerspiegeln. Ein Paritätsgesetz, wie in manchen EU-Ländern bereits vorhanden, könnte das erreichen. So Christine Bergmann in ihrer Ansprache.