Gedenkplakette am Haus der ehemaligen Galerie Goldschmidt-Wallerstein

Teilnehmende der Gedenkveranstaltung
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Rund 45 Personen trafen sich am Sonntag, 25. Juni 2023, vor dem Haus in der ehemaligen Privatstraße Potsdamer Ufer 67a, gebaut vom Architekten Rudolf Goldschmidt, um eine Gedenktafel zu enthüllen. Mit der Plakette wird an die beiden Galeristen Dr. Fritz Goldschmidt und Dr. Victor Wallerstein  erinnert, die 1920 in diesem Haus eine renommierte Kunstgalerie eröffneten. Sie vertraten bekannte Maler der „Künstlervereinigung Die Brücke“ wie Oskar Kokoschka und Otto Mueller, außerdem weitere bedeutende Maler der klassischen Moderne. Ein Jahr nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, 1934, musste die Galerie schließen, Fritz Goldschmidt starb im Juli 1935 und sein Geschäftspartner Viktor Wallerstein floh nach Italien.

Die Enthüllung der Gedenktafel erfolgte auf Initiative des Aktiven Museums in Zusammenarbeit mit Nachkommen der beiden Galeristen Goldschmidt und Wallerstein, von denen einige aus Israel, Italien und England zu diesem Ereignis nach Berlin gekommen waren. Nach einer Begrüßung der Gäste durch Nora Hogrefe vom Aktiven Museum, erläuterten Katharine Whitaker und Susanne Goldschmidt auf Englisch und Deutsch im Wechsel, wie es zur Wiederentdeckung der gemeinsamen Vorfahren und des Ortes der früheren Galerie Goldschmidt-Wallerstein kam. Gemeinsam enthüllten sie danach die Gedenktafel.

Katherine Whitaker und Susanne Goldschmidt enthüllen die Tafel
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Gedenktafel am Hause der Galerie Goldschmidt-Wallerstein
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Die Gedenkveranstaltung endete mit einem besonderen Höhepunkt: der Rabbiner Andreas Nachama sprach und sang ein Kaddish, ein jüdisches Trauergebet für die beiden Galeristen Fritz Goldschmidt und Victor Wallerstein in hebräischer Sprache.

Rabbiner Andreas Nachama spricht ein Kaddish für Fritz Goldschmidt und Victor Wallerstein
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Anschließend traf man sich auf Einladung der Initiative „Jüdisches Leben und Widerstand in Tiergarten“ auf eine Tasse Kaffee im Nachbarschaftstreff in der Lützowstraße. Dort gab es rege Gespräche und viele Nachfragen zu der Galerie und dem Viertel am Tiergarten, das in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts Zentrum des Kunsthandels in Berlin war. Nach kurzer Pause lud Paul Enck, der sich seit einigen Jahren intensiv mit der Geschichte unseres Kiezes beschäftigt und darüber regelmäßig auf mittendran.de schreibt, zu einem Spaziergang ein. Rund 35 Leute folgten Paul Enck an mehrere Orte, an denen heute noch Spuren des Kulturlebens vor dem Zweiten Weltkrieg in Tiergarten sichtbar sind.

Paul Enck bei seiner Führung durch die Mercator-Höfe
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Erste Station waren die Mercator-Höfe, von dort gab es einen Blick in das Kunstpalais gegenüber auf der Potsdamer Straße mit der früheren Frauen-Malschule, den Abschluss bildete nach mehreren Zwischenstopps der Begaswinkel in der Genthiner Straße.

Redaktion

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