Am Donnerstagvormittag wurde am Wohnhaus Kurfürstenstraße eine Gedenktafel für Louis Brody enthüllt, der dort einige Zeit gewohnt hat. Vorher waren rund 30 Mitglieder der Familie und Gäste in den wunderbar grünen Hinterhof des Hauses gekommen, um an Louis Brody zu erinnern. Nora Hogrefe vom Aktiven Museum Faschismus und Widerstand Berlin, begrüßte die Gäste und kündigte ein umfangreiches Programm an, das von Weltmusik einer Live-Band begleitet wurde.
Oliver Friederici, CDU, Staatssekretär für Gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, würdigte Leben und künstlerisches Wirken Brodys, der in zahlreichen bekannten Filmen der 1920er Jahre mitspielte. Das Gedenktafel-Programm des Berliner Senats werde diverser und würdige in diesem Jahr mehrere Bürger, die im Kontext von Kolonialgeschichte nach Berlin kamen, so Friderici.
Louis Brody (1892-1951), wurde in Kamerun als Ludwig M`Bebe M`Pessa Akwa geboren. In einer Missionsstation im damaligen deutschen „Schutzgebiet“ Kamerun hatte er Deutsch gelernt. 1912 kam er nach Berlin und begann in den 1920er Jahren als Schauspieler, unter anderen unter der Regie von Fritz Lang und Alfred Hitchcock, zu arbeiten. Im Alter von 23 Jahren übernahm er seine erste Rolle in Deutschland in dem mittlerweile verschollenen Film „Das Gesetz der Mine“. Dabei spielte er einen Schwarzen, der einen Weißen tötet. In der Folge trat er immer wieder in Abenteuerfilmen als bedrohlicher schwarzer Mann auf. Ende der 20er Jahre nahm Brody für Bühnenauftritte seinen Künstlernamen an. Während der NS-Zeit spielte er in Kolonialfilmen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete er bei der Defa. Brody starb im Alter von 58 Jahren in Ost-Berlin. (Quelle epd)
Brody engagierte sich für die Gleichberechtigung afro-deutscher Menschen in Deutschland. Vor dem Haus Gaudystraße 5 in Prenzlauer Berg erinnert bereits ein Stolperstein an Brody, der in der NS-Zeit. „ausgegrenzt/entrechtet“ gewesen sei, aber überlebt habe.
Alle Fotos: FP