Vor 25 Jahren hat der Stadtteilverein Tiergarten e.V. die U-Bahnbögen in der Pohlstraße 11 in Obhut genommen, um hier ein soziokulturelles Nutzungs-Projekt zu schaffen. Die 13 U-Bahn-Bögen werden seit 2001 von Künstler*innen, Handwerker*innen und sogar schon seit 1998 mit dem „Jugendclub Pohl 11“ für die offene Jugendarbeit genutzt.
Im Bereich zwischen Potsdamerstraße / Flottwellstraße und Landwehrkanal / Kurfürstenstraße ist der Anteil von Menschen unter 18 Jahren mit über 17% eher hoch, viele von ihnen haben einen Migrationshintergrund. Im Viertel sind durch bauliche Verdichtung viele Freiräume für Jugendliche verschwunden (siehe auch DAS VERSCHWINDEN GESCHÜTZTER FREIRÄUME)
Während der Corona-Pandemie hat sich die Situation für die Jugendlichen noch verschärft, sodass es sogar zu gewalttätigen Auseinandersetzungen im Park am Gleisdreieck kam.
Um so wichtiger ist, den Jugendlichen sinnvoll organisierte Betätigung zu bieten. Die „Jugend-Bögen“ in der Pohl 11 machen Heranwachsenden ganz unterschiedliche Freizeit-Angebote. Bei Bedarf gibt es aber auch (individuelle) Beratung bei der Bewältigung von Problemen, der Lösung von Alltags-Aufgaben und Unterstützung beim Lernen.
So will der „Mädchentreff“ in der Pohl 11 das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl junger Frauen und Mädchen stärken. Im geschützten Raum können sie sich beim gemeinsamen Basteln, Spielen, Malen und Kochen wohl fühlen. Hie und da gibt es Karaoke und es wird viel gequatscht und gelacht.
Der Mädchentreff ist Mo, Di und Fr von 13 bis 20 Uhr geöffnet. Freitags von 17h00 bis 18h30 können die Mädchen in der Turnhalle des Französischen Gymnasiums Basket- und Fußball spielen.
Die Mobile Jugendsozialarbeit (MOJA) bietet Kindern und Jugendlichen im Alter von 8-18 Jahren Hilfe bei Schulproblemen, bei Schwierigkeiten beim Übergang zur Oberschule, bei Bewerbungen, bei der Ausbildungssuche (Begleitung zu Beratungsstellen etc.) und bei persönlichen Schwierigkeiten/ Konflikten.
Auch für Eltern gibt es Beratung bei Erziehungsfragen, Unterstützung beim Umgang mit Schulen, Schulamt oder Jugendamt. Gegebenenfalls begleiten die Sozialarbeiter*innen Eltern und/oder Jugendliche zu Beratungsstellen und anderen Terminen.
Gemeinsam mit den Jugendlichen werden Ferienprogramme mit Projekten und Ausflügen geplant und durchgeführt. Mit einer kleinen Gruppe von Kindern und Jugendlichen organisiert MOJA einmal im Jahr eine Ferienfahrt.
Die dem Jugendtreff Pohl 11 angegliederte schulbezogene Jugendsozialarbeit unterstützt Kinder und Jugendliche bei Schwierigkeiten, die direkt oder indirekt mit Schule zu tun haben. An der Allegro-Grundschule betreuen die Sozialarbeiter*innen individuell und in Gruppen hauptsächlich Kinder, die durch persönliche oder schulische Schwierigkeiten in ihrer Entwicklung beeinträchtigt sind.
Dieses sozialpädagogische, über das Landesprogramm (Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen) geförderte Projekt an der Ganztagsgrundschule mit hohem Anteil von Schüler*innen mit Migrationshintergrund widmet sich ebenfalls hauptsächlich Kindern, die durch persönliche oder schulische Schwierigkeiten in ihrer Entwicklung beeinträchtigt sind.
Die Arbeit für und mit den Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden in unserem Kiez ist von großer Bedeutung für die weitere soziale Entwicklung unseres vielfältigen Kiezes. Daran sollten wir alle Interesse haben und Mitwirken und der Situation Jugendlicher in Tiergarten nicht (immer) erst Aufmerksamkeit widmen, wenn es zu Konflikten und gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt.