…WIE DURCH DIE CORONA-KRISE KOMMEN?
Überlebenssicherung auf der Straße lebender Menschen
Aus der Sitzung des Senats am 24. März 2020 berichtet das Presseamt des Landes Berlin:
Viele obdachlose Menschen halten sich regelmäßig in Berlin auf. Allein 1.972 Obdachlose wurden in der „Nacht der Solidarität“ gezählt.
Die beginnende Corona-Pandemie stellt für sie eine besondere Gefahr dar, da obdachlose Menschen keine Schutz- und Rückzugsräume haben und viele von ihnen zu der gesundheitlichen Risikogruppe gehören.
Um obdachlose Menschen auch weiterhin zu schützen, wird der Senat im Rahmen der
gesamtstädtischen Verantwortung für die Dauer des pandemischen Geschehens ein Angebot zur Unterbringung mit vorerst 350 Plätzen bereitstellen. Das hat er heute auf Vorlage der Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Elke Breitenbach, beschlossen.
Im ersten Schritt kann die Maßnahme in einer Jugendherberge mit 200 Plätzen (Kluckstraße, 10785 Berlin) realisiert werden, die zu diesem Zweck angemietet wird.
Der zweite Standort ist die bisherige Kältehilfeeinrichtung in der Storkower Straße mit bis zu 150 Plätzen im Bezirk Pankow, die für einen Ganztagsbetrieb hergerichtet wird.
Zum jetzigen Zeitpunkt kann nicht eingeschätzt werden, inwieweit die bereitgestellten Kapazitäten ausreichend sind. Bei Bedarf wird es weitere Plätze in weiteren Unterkünften geben.
Senatorin Breitenbach: „Wir brauchen auch für die Obdachlosen in dieser Stadt einen sozialen Rettungsschirm, das heißt konkret: dauerhafte Plätze in Zimmern, hauptamtliche Sozialarbeitende, medizinische und psychologische Beratung. Die schon prekäre Lebenssituation obdachloser Menschen hat sich in den vergangenen Wochen weiter zugespitzt. Wir können die Obdachlosen in dieser Situation nicht einfach auf der Straße lassen. Deshalb haben wir heute diese Beschlüsse gefasst.“