Kiezspaziergänge mit dem Bezirksstadtrat Ephraim Gothe, SPD, zuständig für Stadtentwicklung und Facility Management, haben in Tiergarten Süd Tradition. Bürger haben Gelegenheit, Fragen und Probleme an den Stadtrat heranzutragen, der Stadtrat informiert sich über Einrichtungen im Bezirk. Der Rundgang am 14. Juni begann im JugendKulturZentrum „Die Pumpe“ in der Lützowstraße.
Franziska Rufflet berichtete über die Arbeit mit Jugendlichen in der „Pumpe“, in der gerade das Bühnenbild für ein Theaterstück aufgebaut wurde. Am 21. Juni findet hier auch ein Event der „Fête de la Musique Berlin“ statt. Ephraim Gothe sprach über die geplante Bebauung direkt hinter dem Gelände der Pumpe, wo Konflikte wegen Lärm durch Veranstaltungen befürchtet werden. Bis durch den Investor keine bauliche Lösung vorliegt, werde die Baugenehmigung nicht erteilt, so Gothe.
Nächste Station war das Schwule Museum, hier sprach Birga Meyer, Geschäftsführung des Museums, über zwei neue Ausstellungen, die im Juni eröffnet werden.
Seit einiger Zeit gab es vermehrt Anschläge auf das Haus, die Arbeit und die Mitarbeitenden stark belasten. Der Mietvertrag läuft noch fünf Jahre, die weitere Zukunft ist noch nicht geklärt. Teilnehmende des Rundgangs äußerten sich betroffen über die wiederholten queerfeindlichen Angriffe auf das Schwule Museum.
Am Magdeburger Platz gesellte sich auch Almut Neumann, Stadträtin für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Bündnis90/Die Grünen, zu den rund 30 Kiezspaziergängern hinzu. Gabriele Hulitschke stellte das Projekt „KinderKunstmagistrale“ vor, das seit 2017 regelmäßig durch künstlerische Aktionen mit Kindern die Nutzung des Magdeburger Platzes thematisiert und Ideen zur Gestaltung aus der Sicht von Kindern entwickelt.
Die „KinderKunstmagistrale“ wurde mit Mitteln des Projektfonds gefördert und ist inzwischen ein eigener Verein.
Bezirksstadträtin Almut Neumann wies auf die bereits seit längerem geplante Umgestaltung des Platzes hin, der in Zeiten steigender Temperaturen an Bedeutung als Erholungsraum gewinnt. Neumann betonte, dass versiegelte Flächen zunehmend entsiegelt werden sollten und begrüßte die Bepflanzung von Baumscheiben im Bezirk.
Am Magdeburger Platz stellte sich zudem die Kiezblock-Initiative vor, für die Jörg Borchardt erklärte, wie die Sperrung der Lützowstraße zu einer Verkehrsberuhigung und Verbesserung der Aufenthaltsqualität der umliegenden Wohngebiete führen könnte.
An sämtlichen Stationen des Rundgangs sprach der neue Stadtteilkoordinator, Max Söding, ein paar einleitende Worte und stellte die jeweiligen Akteure vor, so auch am Mietshaus Kluckstr. 23/23A, wo für die älteren Mieter ein barrierefreier Zugang gebaut werden soll. Der Eingang des 1972 eröffneten Hauses ist zurzeit nur über 4 Treppenstufen zu erreichen. Eine 18m lange Rampe vor dem Haus könnte eine mögliche Lösung des Problems sein.
Letzte Station des Kiezspaziergangs war der Nachbarschaftstreff (NBT) in der Lützowstraße 27.
Der Projektraum zwischen dem Nachbarschaftscafé und der Stadtteilbibliothek bietet Raum zur kostenlosen Nutzung für Stadtteilinitiativen. Hier können Nachbar*innen eigene Werke präsentieren. Gabriele Hulitschke stellte die aktuelle Ausstellung des Künstlers Rolf Hemmerich, „Kiezköpfe“ vor, die Porträts vieler im Kiez engagierter Menschen zeigt.
Ein rundum informativer abwechslungsreicher Rundgang durch unseren Kiez.