Maßvoll verändert sich die Welt

„Kumi*13“ feierte mit Unterstützern, Freunden und Anwohnern einen Tag der offenen Tür.

Foto: F. Pohlmann

Das 5-Faktoren-Wunder nennen es die Bewohner:

– Die Beteiligungsgesellschaft Mietshäuser Syndikat unterstützt die Mieter dieses selbstverwalteten Hauses.

– Niemand, der/die hier wohnt muss eigenes Geld mitbringen. Das Haus wird in kollektiver Selbstverwaltung ohne Eigenkapital genutzt.

– Finanziert wurde das Projekt u.a. mit der Unterstützung durch die Edith Maryon Stiftung.

– Das erworbene Objekt bleibt für immer im Gemeineigentum und wurde auf diese Weise dem Immobilienmarkt entzogen.

– Das Haus liegt im Milieuschutz-Gebiet.

Allerdings fehlen noch ca. € 400.000, die bis Juni 2020 von weiteren Unterstützern des Projekts aufgebracht werden müssen. Dass ein solches Haus nicht selbstverständlich ist, versteht sich von selbst.

Foto: eki

In den letzten Kriegstagen fiel eine Bombe auf das Gründerzeit-Haus, das provisorische Dach gibt es bis heute. In seinen oberen Räumen sieht man deutlich die Schäden, die Zeit und Feuchtigkeit dort hinterlassen haben. Im Moment werden das Dach und die Außenfassade saniert. Ein Stuckateur, für die Restaurierung der Außenfassade zuständig, hat im Haus bereits seine Werkstatt. Für die nahe Zukunft ist  dann geplant, in dem außen und innen denkmalgeschützten Haus, mit einer Gewerbefläche von 336 qm, Räume für Künstler*innen bereit zu stellen. Der Denkmalschutz lässt allerdings den Einbau eines Fahrstuhls nicht zu. An Ideen für die Nutzung der Werkstatt mit Tiefgarage im Hof sowie für die kleine Remise, feilen die aktuell dort wohnenden 17 Erwachsenen (+ ihre Kinder), die bereits in das 1875 erbaute Haus eingezogen sind. Die „Kumis“ wohnen in kollektiver Selbstverwaltung auf 1.560 qm zu einer Miete von 8,60€/qm                                                                                                            (Quelle: https://www.syndikat.org/de/projekte/kumi13/).

Blick nach oben ins Treppenhaus (Foto: eki)

 

Die kleine Remise (Foto: eki)

Alle Bewohner arbeiten in neun verschiedenen Gruppen zusammen, um das Haus zu verwalten, renovieren zu lassen und sich ein Zuhause zu schaffen. Um die schönen alten Räume mit dem Charme vergangener Zeiten wieder im neuen Glanz strahlen zu lassen, braucht es aber noch viel Enthusiasmus. Allein die vier Heizsysteme, eins davon sind alte Kachelöfen, die noch in vielen Zimmern vorhanden sind, stellen die Bewohner*innen vor große Herausforderungen.

Ob sich alle ihre Wünsche erfüllen werden, bleibt abzuwarten. Aber auch wenn nicht alle Träume wahr werden, viele Wünsche kann man sich erfüllen.

Das Nachbarschafts- und Familienzentrum „kurmark“ soll im November 2020 ins Erdgeschoss einziehen. Das Haus in der Kurmärkischen Straße 1-3 wird abgerissen. Entstehen soll an dieser Stelle ein Wohnhaus, in das die „Kurmark“ nach 3-jähriger Bauzeit in neue Räume einziehen kann.

Kleiner Werdegang der Mieter*innen Kumi*13:

März 2019      Erstes Treffen der Gruppe + Mietshäuser Syndikat

1. Mai                die Kumi*13 wird gegründet

11. Juni             Gründung einer GmbH

12. Juni             das Haus wird gekauft

13. August        € 416.000, aufgebracht von allen Unterstützern, sind gesammelt

21. Sept.            Aufnahme ins Mietshäuser Syndikat

7. Dezember     Tag der offenen Tür

 

Weitere Infos unter:    Kumi*13   http://kumi13.org/

Mietshäuser Syndikat Projekte   https://www.syndikat.org/de/projekte/

Edith Maryon Stiftung   https://maryon.ch/

 

 

Schreibe einen Kommentar