Mehr Fahrrad – mehr Entwicklung

70% der Anrainer*innen sehen in einer verbesserten Fahrradwegekonzeption eine Chance für die gewerbliche Entwicklung der Potsdamer Straße

Die Anrainer*innen rund um die Potsdamer Straße in Tiergarten-Süd und Schöneberg-Nord fahren Rad. 46% radeln zu den Geschäften auf der Durchgangsstraße, 37% fahren sehr häufig mit dem Fahrrad zur Arbeit, 40% nutzen an 21 – 30 Tagen grundsätzlich das Fahrrad als Fortbewegungsmittel.

Gleichzeitig erachten 70% der Anrainer*innen eine verbesserte Fahrradwegekonzeption an der Potsdamer Straße für grundsätzlich erforderlich, um fehlende bzw. neue Zielgruppen an die Einkaufsstraße zu bringen. Die Mehrheit der Befragten fordern hierbei eine klare bauliche Abgrenzung und gleichberechtigte Behandlung des Fahrradverkehrs zum KfZ, ÖPNV und Fußgängerverkehr.

Positive Auswirkungen sehen ein Drittel (gut 31%) in der „verbesserten Umweltqualität dank eingeschränkten Autoverkehrs“. Ein Fünftel (fast 22%) erwartet „weniger Unfälle als bisher (alle Verkehrsteilnehmer*innen eingeschlossen).“

Nach einem Umbau der Potsdamer Straße werden über die Hälfte aller Befragten (fast 53%) das Fahrrad häufiger nutzen, um an die Potsdamer Straße zu kommen.

(Foto:R.Wosnitza)

Die Umfrage
Zwischen Oktober und Dezember 2017 führte die Interessengemeinschaft Potsdamer Straße eine Umfrage zum Thema „Radfahren auf der Potsdamer Straße“ durch. Hierbei konnte eine Umfrage verwendet werden, die im Herbst bereits von der Unternehmerinitiative Tempelhofer Damm am Tempelhofer Damm durchgeführt wurde. Herzlichen Dank für diese Kooperationsbereitschaft.

An der Umfrage im Gebiet Potsdamer Straße nahmen insgesamt 105 Menschen teil, 64 davon leben und arbeiten in den Seitenstraßen der Potsdamer Straße. Von den insgesamt 41 Antworten der Gewerbetreibenden und Angestellten direkt an der Potsdamer Straße wurde die Mehrzahl durch persönliche Befragung erhalten. Die UiT befragte 40 Anrainer*innen rund um den Tempelhofer Damm.

Die ausführliche Auswertung (hier als pdf zum Download) enthält zum Vergleich alle Antworten: Befragte im gesamten Gebiet der Potsdamer, Befragte direkt an der Potsdamer Straße, Befragte in den Seitenstraßen, Befragte am Tempelhofer Damm.

Die größten Unterschiede im Gebiet der Potsdamer Straße
Q04: In ihrem Mobilitätsverhalten weisen die Befragten in den Seitenstraße (BS) und die Geschäftsinhaber*innen und Angestellten (GA) grundsätzliche Unterschiede in ihrer Autonutzung auf. Von den GA kommen fast 50% mit dem Auto bzw den öffentlichen Verkehrsmitteln und 26% mit dem Fahrrad. Bei den BS nutzen an die 60% das Fahrrad oder gehen zu Fuß. Nur knapp 9% nutzen das Auto.

Q06 und Q07: Gefragt, wie oft sie das Fahrrad grundsätzlich als Fortbewegungsmittel im Monat nutzten, sagten die GA zu fast 30%, dass sie nie ein Fahrrad nutzten. Von den BS nutzen 50% zwischen 7 – 10 Tage im Monat ein Fahrrad. Entsprechend unterschiedlich fiel daraufhin die Bewertung der Erreichbarkeit der Geschäfte an der Potsdamer Straße per Fahrrad aus.

GA: Sehr zufrieden = fast 36% / sehr bzw. eher unzufrieden = circa 10%
BS: Sehr zufrieden = fast 8% / Sehr bzw. eher unzufrieden = fast 40%

Ein Verlust von Kund*innen ist nicht zu erwarten
Q11: Den Parkstreifen halten nur rund 45% der BS für relevant bzw. er ist ihnen egal. Dies zeigt, dass die potenziellen Kund*innen in den Geschäften der Potsdamer Straße aus der unmittelbaren Umgebung kommen und – wie schon in Frage Q4 gesagt – das Auto nicht nutzen. Sie sagen auch zu fast 80%, dass die Geschäfte bei einer Einschränkung des Autoverkehrs auf der Potsdamer Straße keine Kund*innen verlieren würden (Q14). Bei dieser Frage halten sich die Antworten bei den GA die Waage (rund 44% Ja bzw Nein)

Hohe Akzeptanz bei den Gewerbetreibenden und Angestellten bezüglich des Vorranges von Fahrradverkehr
Q12: Über 50% der GA wäre bereit, Einschränkungen im eigenen Lieferverkehr zu Gunsten eines Fahrradweges zu akzeptieren

Q15: In Zukunft auf den momentanen Parkstreifen zugunsten eines Fahrradweges und zu Lasten des bisherigen Lieferverkehrs zu verzichten, können sich fast 44% sehr gut oder eher vorstellen, gut 46% können sich das eher nicht oder keinesfalls vorstellen.

Danke
Wir bedanken uns bei allen, die an der Befragung teilgenommen haben. Da Daten dieser Art von den Bezirksämtern und dem Senat nicht erhoben werden, können wir in der politischen Diskussion um eine Umgestaltung der Potsdamer Straße auf diese Antworten verweisen.

Lieferverkehr – Ihr Fachwissen zählt. 
Eine Umgestaltung der Potsdamer Straße würde Auswirkungen auf den Lieferverkehr haben. Das muss nicht unbedingt negativ sein. Wir werden mit den Gewerbetreibenden in diesem Frühjahr in Kontakt treten, um weitere Details von Ihnen zu erfahren bezüglich Lieferhäufigkeit, Liefermenge etc. Diese können dann in die Planungen einbezogen werden.

Neue Fahrradbügel
Sie vermissen Fahrradbügel in Ihrer Umgebung? Geben sie den Netzwerken Fahrradfreundliche Mitte und Tempelhof-Schöneberg Bescheid. Dort werden Angaben gesammelt und an die Bezirksämter weitergeleitet. Gleichzeitig wird auch die Umsetzung beoabachtet bzw. eine Nicht-Umsetzung angemahnt.

Neue Fahrradbügel in Tempelhof-Schöneberg. Folgen Sie diesem Link. 

Neue Fahrradbügel in Mitte. Folgend Sie diesem Link. Folgen Sie diesem Link. 

An Einzelhandel, Firmen, Institutionen, öffentliche Einrichtungen, Vereine und Gruppen in Schöneberg

Die Interessengemeinschaft Potsdamer Straße arbeitet in Zusammenhang mit dem Projekt BOULEVARD POTSDAMER – Eine Straße wird GRÜN! mit den Netzwerken Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg und Mitte zusammen. Deshalb geben wir dieses Unterstützungsangebot des Netzwerkes Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg weiter.

Unterstützen Sie uns, indem Sie bei uns Mitglied werden: Als Mitglied im Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg haben Sie eine Vertretung für Ihre Interessen und können auch Ihre eigenen Ideen für die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur einbringen – für jeden einzelnen Kiez und den gesamten Bezirk. Gästen, Kunden und Kundinnen, Eltern und Familien und selbstverständlich den Verantwortlichen zeigen Sie durch die Verwendung unseres Signets, dass Sie sich für die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur im Bezirk stark machen. Wir machen in unseren Veröffentlichungen auf Ihr Engagement aufmerksam. Die Mitgliedschaft ist kostenlos und frei von Verpflichtungen.

Wenn Sie mehr erfahren möchten folgen Sie diesem Link oder wenden Sie sich an Regine Wosnitza, wosnitza@ig-potsdamer-strasse.de

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