„Meine Heimat ist die Musik“

Anlässlich ihres 100sten Geburtstages wurde am 1. Februar die kleine Rasenfläche östlich vom  Winterfeldplatz, in der Gleditschstraße 3-23, in „Ursula-Mamlok-Park“ benannt.

Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck würdigte im Beisein von Mamloks Freund*innen und Wegbegleiter*innen das Leben und Werk der Komponistin und enthüllte die neue Beschilderung der Anlage. Mit dabei waren: Tobias Dollase, Dr. Nicolai von Cube, Bettina Brand, Bertram von Boxberg, Dr. Simone Ladwig-Winters. Begleitet wurde die feierliche Enthüllung mit einer musikalischen Begleitung des Flötisten Klaus Schöpp.   Quelle Berlin.de

Ursula-Mamlok-Park (Foto:eki)

Inschrift auf der Tafel:

Ursula-Mamlok-Park

Ursula Mamlok, geb. Meyer ab 1928 Lewy

*1. Februar 1923 + 4. Mai 2016

Die Komponistin Ursula Mamlok kam am 1. Februar in Berlin zur Welt und lebte mit ihrer Familie zunächst in der Motzstraße. Ihr musikalisches Talent zeigte sich früh. Schon ab zwölf Jahren erhielt sie Kompositionsunterricht bei Gustav Ernst.

Aufgrund der zunehmenden Ausgrenzung und Verfolgung von jüdischen Menschen durch die Nationalsozialisten floh sie mit ihren Eltern 1939 nach Ecuador. Mit 17 Jahren erhielt Ursula Mamlok ein Musik-Stipendium und reiste allein nach New York. In den folgenden Jahrzehnten arbeitete sie als Komponistin zeitgenössischer Musik, Dozentin und ab 1975 als Professorin an der Manhattan School of Music in New York.

Nach dem Tod ihres Ehemannes Dwight Mamlok kehrte sie 2006 nach Berlin zurück. Noch zu Lebzeiten verfügte sie die Gründung der Dwight und Ursula Mamlok-Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Musik. Ursula Mamlok verstarb am 4. Mai 2016. Ihr Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof Weißensee.

Ursula Mamlok erhielt an der Manhattan School of Music ihren Bachelor und 1957 ihren Master of Music. Sie komponierte etwa 75 Stücke, sowohl für Solo-Instrumente und Kompositionen für verschiedenste Kammermusikbesetzungen als auch Werke für Orchester, ein elektronisches Werk sowie Unterrichtsmaterialien. Ihr Fokus liegt dabei auf schwierigen, gegeneinander gesetzten Rhythmen.

Nachdem sie nach fast 70 Jahren in den USA in ihre Geburtsstadt Berlin zurückgekehrt war, startete sie hier eine zweite Karriere und komponierte bis kurz vor ihrem Tod weiter.

Für ihre Werke erhielt sie viele Auszeichnungen u.a. 2013 das Verdienstkreuz 1.Klasse der Bundesrepublik Deutschland.

 

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