Ottilie Taube Pohl

Pohlstraße Richtung Gleidreieckspark (Foto:bse)

…..damit Menschen, die durch diese Straße gehen, wissen, warum sie Pohlstraße heisst:

Die Bezirksverordnetenversammlung Mitte hat gestern Abend (28.1.2021) beschlossen, dass das Bezirksamt Erläuterungs-Schilder für Ottilie Taube Pohl, geb. Levit (1867-1943), Widerstandskämpferin unter der Nazidiktatur, deportiert und ermordet im KZ-Theresienstadt, in der nach ihr benannten Pohlstraße anbringen soll.
Darüber hinaus soll Ottilie Taube Pohl, geb. Levit, in Projekten der Erinnerungskultur des BA-Mitte im öffentlichen Raum, aufgenommen werden, insbesondere in der in Arbeit befindlichen Veranschaulichung jüdischer Geschichte im Scheunenviertel (VzK zu BVV-Drs. 2111/V), wo sie mit ihrer 1885 aus der Niederlausitz kommenden Familie zuerst wohnte.

Ottilie Pohl engagierte sich in der Mädchen- und Frauenbildung und als Stadtverordnete in Tiergarten. Als die Nazis Kommunisten und Gewerkschaftler verfolgten, wurde sie in der Roten Hilfe aktiv. 1942 wurde sie wegen Hochverrats angeklagt, infolgedessen sie 8 Monate im Frauengefängnis war. Kurz nach iher Entlassung wurde sie erneut verhaftet und nach Theresienstadt deportiert, wo sie ermordet wurde. (siehe auch: Straßen im Kiez: Pohlstraße)

 

westliche Pohlstraße (Foto:bse)

Mit den Erläuterungsschildern wird vor Ort darüber informiert, dass die mit dem Straßennamen geehrte Person Widerstandskämpferin und Ermordete der Nazidiktatur und jüdischer Abstammung war. Ihr zweiter – jüdischer – Vorname „Taube“ (‚Friedfertige‘) soll dabei auch ebenfalls im Sinne einer  angemessenen Würdigung berücksichtigt werden.

Der Antrag wurde von unserem Bezirksverordneten Andreas Hauptenbuchner (SPD) auf Anregungen unseres Gast-Autors Prof.Paul Enck initiiert.

 

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