Wie geht es weiter mit Pohl 8?

Der Bolzplatz ist Vergangenheit titelten wir am 15.12. 2018. Spätestens seitdem haben es Heranwachsende im Planungsraum Körnerstraße zwischen Potsdamer- und Flottwellstraße schwer, ihre Energie loszuwerden. Zwar wurde den Jugendlichen eine Alternative versprochen, z.Bsp. auf dem Gelände der Allegro-Grundschule, aber geschehen ist bis heute nichts…..

Im Jahr 2001 war das Grundstück Pohlstraße 8-12 vom Bezirk in den Liegenschaftsfond übergegangen mit der Absicht es für den späteren Bau einer Kita freizuhalten. Die BVV hatte ursprünglich darauf gedrängt, dass dieses Grundstück wieder in bezirkliches Eigentum überführt werden und das dort eingerichtete Fußballfeld, das vor allem für die Jugendtreffs in der Pohl 11 genutzt wurde, erhalten bliebe. Im Mai 2016 teilte das Bezirksamt aber mit, dass mit Blick auf Herrichtung, Unterhaltung und Betreuung der Fläche noch erheblicher Klärungsbedarf bestehe und beim derzeitigen Zustand weder von einem Fußballplatz noch von einem Bolzplatz die Rede sein könne.

Im Dezember 2018 beschloß das Bezirksamt Mitte dann, dass am Standort Pohlstrasse an der Strasse kurzfristig zwei Typenbauten für Integratives Wohnen (TIWs) errichtet werden sollten.

Und ja, es herrscht Wohnraumnot in Mitte. Und die Idee, auf dem Grundstück in der Pohlstraße kurzfristig zwei TIWs zu errichten, erschien naheliegend. Dafür konnte man den Heranwachsenden schon mal ein Opfer abverlangen.

Aber statt „kurzfristig“ die Schaffung günstigen Wohnraums voranzutreiben, geschah eine gute Weile gar nichts. Als dann im August 2020 die Fläche des ehemaligen Bolzplatzes planiert wurde, dachten Optimisten bereits an einen baldigen Baubeginn. Aber weit gefehlt. Es wurden dort Container-Büros für die Baumaßnahmen der 3Höfe aufgezogen. Jetzt sind die 3Höfe fast bezugsfähig.

Container der „3Höfe“ auf Grundstück Pohlstraße 10-12 (Foto:bse)

Die Container können also bald weg.

Aber wird dann auch bald mit den Arbeiten für die geplanten TIWs begonnen? Wohl nicht!

Von Baustadtrat Ephraim Gothe wissen wir von Planungsüberlegungen mit Blockrandbebauung zur Pohlstraße und späterer Bebauung des Bereiches dahinter (heute Getränkemarkt). Dazu hatte ein Architektur-Büro im November 2020 Planungsskizzen zu vier Varianten vorgestellt. Ob die Bebauung diesen Vorschlägen folgen wird, ist aber bei weitem noch nicht entschieden.

Und der Baubeginn der ersten Phase ist nicht vor Frühjahr 2023 vorgesehen.

„Bezüglich unseres Bauvorhabens in der Pohlstraße 8 sind wir aktuell noch in einer sehr frühen Planungsphase, so dass es noch keinen Stand mit verbindlichen Eckdaten gibt. Der Baustart ist für 2023 geplant. Derzeit prüfen wir die baulichen Umsetzungsmöglichkeiten und wirtschaftlichen Kostenschätzungen.“ teilte uns eine Sprecherin von Degewo im Juli 2021 mit. Und auf entsprechende Nachfrage: „Ein Beteiligungskonzept befindet sich in Vorbereitung. Schwerpunkt wird die Ausbildung eines nachbarschaftlichen Netzwerks mit Nachbarschaft, sozialen Einrichtungen und Bildungsträgern bilden, ebenso ist die Kooperation mit dem Bezirk vorgesehen.“

Und im Januar diesen Jahres: „…dass die Planungen zur Pohlstr. 8 augenblicklich immer noch ruhen und wir Ihnen deswegen keinen neuen Projektstand nennen können.“ So eine Sprecherin von degewo.

Wohnraum schaffen in Mitte war und ist dringlich. Noch dringlicher, wenn wir jetzt schnell Tausende von Geflüchteten aus der Ukraine unterbringen müssen.

Ist die Pohlstraße 8-12 eine vertane Chance?

Mal sehen, was Bezirksstadtrat Ephraim Gothe (SPD) beim Kiezspaziergang am 6.4.2022 (ca. 16h00 vor Ort) dazu zu sagen hat.

 

 

 

 

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