Gastbeitrag von Peter Johann Bank
Die Sendung „Marktplatz“ im Deutschlandfunk stand am 12. September 2024 unter dem Motto „Reparieren statt wegschmeißen“. Wie üblich in diesem Format kamen neben Sachverständigen auch Zuhörer zu Wort, die sich in diese Sendung eingeschaltet hatten. Bemerkenswert waren für mich auch gelungene Beispiele aus Frankreich, die bereits auf eine etliche Jahre erfolgreiche Praxis verweisen konnten.
Was lag für mich beim aufmerksamen Lauschen dieser Sendung näher, als die Verbindung zu einem ebenfalls erfolgreichen Angebot im Nachbarschaftstreff Tiergarten-Süd zu ziehen. Hier läuft seit einiger Zeit das Format „Repair-Café“ in Kooperation mit der Stadtteilbibliothek.*
Ich gehöre mittlerweile selbst zu den Profiteuren dieses nachbarschaftlichen Engagements. Zweimal im Monat treffen sich handwerklich Begabte und widmen sich mit viel Interesse, aber auch dem notwendigen Wissen und entsprechender Erfahrung den defekten Geräten. Bei mir war es eine Platte zum Warmhalten von Speisen, die wir eigentlich laufend nutzen, um die zubereiteten Speisen im gewünschten warmen Zustand beim etwas ausgedehnteren (Abend-)Essen in Ruhe genießen zu können.
Zunächst scheiterte ein erster Versuch, da die Ausstattung mit den verfügbaren Werkzeugen nicht ausreichte. Allen Beteiligten war klar, dass die Produktionsfirma der Warmhalteplatte einem einfacheren Do-it-yourself einen Riegel in Gestalt verschiedener Schrauben vorschieben wollte. Aber sie hatte sich den Ehrgeiz der Ehrenamtlichen in unserem Repair-Café nicht vorstellen können. Zugegeben mit einer gewissen Skepsis erschien ich beim nächsten Mal erneut, um den Handwerkern mit nun erheblich umfangreicherer Ausstattung eine zweite Chance zu ermöglichen. Und siehe da: nach vereinten Anstrengungen – auch der Lötkolben wurde bemüht – war das Erfolgserlebnis – allerseits – komplett. Ich zog begeistert von dannen und denke, wenn die Warmhalteplatte ihre Dienste tut, immer wieder gern an dieses Erlebnis im Nachbarschaftstreff in unserem Kiez.
Bleibt noch zu bemerken: Die engagierten Handwerker sind ehrenamtlich und damit ohne „Preisschild“ unterwegs. Das schließt selbstverständlich nicht aus, dass der glückliche Nutznießer je nach Aufwand und Portemonnaie seinen Dank mit einer Spende zum Ausdruck bringt.
Das Repair-Café erhält 2024 eine kleine Anschubfinanzierung aus Mitteln des Bibliotheksstärkungsfonds.
Das Repair-Café öffnet jeweils am 1. und 3. Donnerstag im Monat, von 14 bis 17 Uhr.
Die Termine in 2024: 21.11.24, 5.12.24
Erster Termin 2025: 16.1.25