Vom Projektentwickler COPRO errichtet, steht Anfang des Jahres auf der Brachfläche der zukünftigen „Urbanen Mitte“ Berlins ein Multifunktionsgebäude, das B-Part am Gleisdreieck. Es bietet auf rund 1.000 m² Coworking-Plätze, ein öffentliches Café, Kunstausstellungen, Sportangebote sowie Panels. Es ist als Experimentierlabor für das Stadtquartier der Zukunft konzipiert. Herz des Gebäudes ist das Urban Ideation Lab, das kostenfreie Arbeitsplätze für Start-ups, Entrepreneure*innen und Interessierte bereithält.
Alle sechs Monate werden diese durch einen Sonderausschuss vergeben. Nach der Auswertung zahlreicher Bewerbungen stehen jetzt die sechs sogenannten Lab Fellows, bestehend aus Gründern*innen, Ehrenamtlichen und Forschern*innen fest. Diese diskutieren und erarbeiten in den nächsten sechs Monaten Konzepte rund um die Themen: Mobilität der Zukunft, Neues Arbeiten, Digitalisierung, Sport und Gesundheit, Kunst und Kultur sowie Verantwortungsbewusstsein.
COPRO teilt nun mit, wer die Urban Ideation Lab Fellows sind:
Circular Economy mit Circular Berlin: Circular Berlin ist ein Netzwerk von Experten*innen mit dem Ziel, Berlin nach Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zu transformieren. In unterschiedlichen Bereichen sollen Ressourcen und Rohstoffe möglichst regenerativ eingesetzt werden und dadurch Abfälle oder Verschwendung reduziert bzw. vermieden werden. Dina Padalkina, Paul Anca, Georg Hubman und Laura Konieczny sind Teil des Netzwerks und arbeiten im Urban Ideation Lab an den zwei großen Themenbereichen Bauwirtschaft und Ernährungswirtschaft. Circular Berlin wendet seine regenerativen Ansätze auch in den Bereichen Strategie und Stadtplanung, Produkt- und Materialdesign, Lebensmittel und Biomasse sowie Textilien und Mode an.
Digitale Bildung mit Tetrapix: Das Team um Marie-Luise Schade, Bastian Brabec und Denise Sengül bringt Schülern*innen in Workshop-Formaten das Coding und Making spielerisch bei. Digitale Bildung im Unterricht verstehen sie als Teil der notwendigen digitalen Revolution an Schulen und möchten diese tiefer verankern. Tetrapix steht dabei für interdisziplinäres und modernes Lernen und agiert als Schnittstelle zwischen Lehrern*innen, Ingenieuren*innen und Designern*innen. Ein bestehender Partner ist u.a. die gemeinnützige Organisation „HOPP Foundation – for computer literacy & informatics“, die ihre Lehramtsstipendiat*innen und Lehrer*innen befähigen möchte, mit digitalen Werkzeugen die Welt nachhaltig zu gestalten.
Urbane Mobilität mit RCKT: Die Berliner Digitalberatung legt den Fokus auf die junge Generation und wird im Urban Ideation Lab mit Schülern*innen das Thema „Urbane Mobilität“ diskutieren, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Stadt der Zukunft aktiv mitzugestalten. Paula Alexander, Anna-Stephanie Gurt und Lara-Marie Nöh sind verantwortlich für das Projekt. Im Rahmen ihres Lab Fellowships werden sie u.a. mit dem Hermann-Hesse-Gymnasium in Berlin zusammenarbeiten. Gestartet ist RCKT anfangs mit 20 Mitarbeitern, die sich vom vorherigen Arbeitgeber Rocket Internet kannten. Heute besteht das Team aus 60 Mitarbeitern*innen. Zu den Kunden von RCKT zählen u.a. die Commerzbank, die Deutsche Bahn und die Bundesregierung.
Innovative Stadtentwicklung mit Urban Participation Lab: Justus Schuchardt und Oskar Nikolas Lingk kombinieren stadtplanerisches Know-how mit moderner Technologie und unterstützen urbane Entwicklungsprojekte mit digitaler Partizipation. Konkret werden durch Umfragen Stimmungsbilder erstellt, die bauliche Situationen, die Bedeutung von urbanen Projekten und deren Potenzial analysieren, um konkrete Gestaltungsempfehlungen aufzuzeigen. Aktuell unterstützt das Team ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) und der TU Berlin zur Verbesserung des Umweltbewusstseins in drei indischen Städten. Darüber hinaus verhelfen sie den Städten Bremen und Hamburg zu einer nachhaltigeren Stadtentwicklung.
Gesellschaftsforschung mit nexTT: Das Team um Nicolas Bourquin und Sven Ehmann nutzt das Urban Ideation Lab Fellowship, um die Möglichkeiten eines klimapositiven urbanen Lifestyles in der Nachbarschaft rund um das Areal des Gleisdreiecks zu erforschen. Gemeinsam mit Experten*innen arbeiten sie an Konzepten, Szenarien und Prototypen, um die Gesellschaft zu inspirieren, bewusster und nachhaltiger zu handeln. Im Zentrum ihrer Arbeit steht dabei die kreative, visuelle Darstellung von Informationen und komplexen Zusammenhängen.
Wissenschaftliches Arbeiten mit Franziska Sahr: Die Masterstudentin im Studiengang Urbane Kultur, Gesellschaft und Raum beschäftigt sich in ihrer Abschlussarbeit mit der Analyse von partizipativen Prozessen, Zwischennutzung sowie Co-Produktion und deren Auswirkung auf die Akzeptanz neuer Stadtquartiere. Das B-Part Am Gleisdreieck selbst ist eines ihrer konkreten Forschungsinhalte.
Zu den Schwerpunkten und Arbeitsergebnissen der Lab Fellows sind im B-Part Am Gleisdreieck öffentliche Veranstaltungen und Panels geplant.
Die erste öffentliche Urban Ideation Lab Veranstaltung zum Thema „Von Räumen lernen: Flexible Raumnutzung als Katalysator für zirkuläre Geschäftsmodelle im Bauwesen” fand am 22.08.2019 im B-Part Am Gleisdreieck statt. Teilnehmer*innen des Panels waren u.a. das Haus der Statistik, das Holzbauunternehmen Renggli Deutschland GmbH sowie Circular Berlin.
Wie öde kann solch wichtiges Projekt mit ebensolchem Anliegen vermittelt werden. Das hier ist ein Beispiel für Dialoge, die ihr gesuchtes Publikum auf diese Weise nie finden werden.
In Einem sind wir uns einig: ein wichtiges Projekt. Ansonsten Danke für die aufbauende Kritik!