Stolpersteinverlegung für die Familie Kubatzky in der Lützowstr. 87 und in der Pohlstr. 64

Am 24. Juni 2024 werden in Tiergarten-Süd Stolpersteine zur Erinnerung an folgende Personen verlegt:

Um 14 Uhr werden in der Lützowstraße 87 drei Stolpersteine
für Hermann Julius Kubatzky, Rosa Kubatzky, geb. Arndt und deren Sohn Herbert Kubatzky
verlegt. Die Flucht nach Palästina in den 30er Jahren rettete ihnen das Leben. Sie haben den Holocaust überlebt.

Zu Hermann, Julius Kubatzky ist Folgendes bekannt:
Er wurde am 12. Dezember 1878 in Ratzebuhr, dem ehemaligen Deutsch Krone, geboren. Seine letzte bekannte Meldeadresse in Deutschland ist: Berlin, Lützowstraße 87. Gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn ist er am 17. Dezember 1937 nach Haifa/Israel ausgewandert. Eventuell war er noch in den USA, bevor er spätestens 1957 wieder nach Deutschland gekommen ist (seine Frau verstarb 1944). Letzte bekannte Adresse ist die Iranische Strasse 6 in Berlin (Jüdisches Altersheim).
Hermann Julius Kubatzky war zweimal verheiratet: mit Rosa Arndt (geboren 1872, gestorben 1944, und davor mit Elly Rosenthal.

Um 15 Uhr werden in der Pohlstraße 64 zwei Steine für Hedwig Kubatzky und ihre Schwester Johana Kubatzky verlegt.
Hedwig Kubatzky wurde am 27. November 1941 nach Riga deportiert und dort ermordet. Johana Kubatzky lebte 1939 noch in Pommern. Sie wurde am 15. August 1942 vom Sammellager in der Berliner Gipsstraße nach Riga deportiert und dort ermordet.

Über Hedwig Kubatzky ist das Folgende bekannt:
Geboren wurde sie am 13. Januar 1875 in Zippnow, im ehemaligen Kreis Deutsch Krone/Pommern.
Sie arbeitete als Schneiderin / Modistin in Berlin. Ihre letzte bekannte, frei gewählte Adresse war bis 1940 in der Ludendorffstraße 64 (heute Pohlstraße). Sie musste ihre Wohnung aufgeben; ihre letzte bekannte Adresse in Berlin befindet sich in einem sogenannten „Judenhaus“ in der Turmstraße 9.
Deportation am 27. November 1941 nach Riga, wo sie am 30. November 1941 ankam. Alle Menschen, die den Transport selber überlebten, wurden im Wald von Rumbula erschossen.

 

Über Johana Hanna (Hannchen) Kubatzky wissen wir Folgendes:
Geboren wurde sie am 16. August 1873 in Zippnow, im ehemaligen Kreis Deutsch Krone.

Ihre letzte bekannte, frei gewählte Adresse findet sich im Mai 1939 (Deutsche Minderheiten-Volkszählung) in Ratzebuhr, im ehemaligen Deutsch Krone. Sie muss zwischen 1939 und 1942 zu ihrer Schwester nach Berlin gezogen sein. Die letzte bekannte Adresse: Berlin, Gipsstraße 12 a (Sammellager)
Am 15. August 1942 wurde sie mit dem 18. Osttransport nach Riga deportiert – Ankunft am 18. August in Riga. Alle Menschen, die den Transport überlebten, aber als nicht arbeitsfähig eingestuft wurden, wurden unmittelbar nach der Ankunft in den Wald von Bikernieki getrieben und dort erschossen. Johana wurde auf der Liste als nicht arbeitsfähig vermerkt.

Alle Nachbarn sind zur Verlegung der Stolpersteine einladen.
Ein Familienmitglied, das den Holocaust überlebt hat, wird teilnehmen.
Die Stolperstein-Verlegung wird koordiniert von der Initiative Stolperstein Berlin Mitte und unterstützt von Aktiven aus dem Kiez.

Redaktion

Schreibe einen Kommentar