Vor dreißig Jahren war es das erste Gedenken im Öffentlichen Raum für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus. Am 24. Juni 1989 wurde am U-Bahnhof Nollendorfplatz eine Gedenktafel enthüllt: eine dreieckige Tafel aus rotem Granit, in Erinnerung an den ‚Rosa Winkel‘, mit dem die Nationalsozialisten homosexuelle Männer in den KZs kennzeichneten, mit dem Text:
TOTGESCHLAGEN – TOTGESCHWIEGEN, DEN HOMOSEXUELLEN OPFERN DES NATIONALSOZIALISMUS
Initiiert wurde das Gedenken damals von der AHA (Allgemeine Homosexuelle Arbeitsgemeinschaft Berlin e. V.) sowie der HuK Berlin (Homosexualität und Kirche). 4 Jahre später, am 10.11.1993 enthüllt, wurde die Gedenktafel mit einer Bronzetafel zur geschichtlichen Erläuterung des „Rosa Winkel“ ergänzt. Nun lädt die Allgemeine Homosexuelle Arbeitsgemeinschaft Berlin e.V. zu einer Feierstunde ein:
„Einen Monat nach dem eigentlichen Jubiläumstag, mitten in der Berliner Pride Week, am Die., 23.7.2019, von 16.30 bis 17.30 Uhr lädt die AHA Berlin e. V., initiiert und organisiert durch Gaby Tupper, zur Feier-, Mahn- und Gedenkstunde. Seit letztem Jahr sind die Urteile nach §175 aufgehoben, Opfer rehabilitiert und es werden Entschädigungen gezahlt. Das ist ein Grund zu feiern. Aber gerade in Zeiten des wieder lauter werdenden Rechtsradikalismus ist der Rosa Winkel Mahnung für Toleranz, Offenheit und Vielfalt, für Regenbogen-bunt gegen Braun-Blau! Und nicht nur den Opfern des Nationalsozialismus oder des Unrechtsparagraphen 175 gilt es zu gedenken, sondern allen queeren Menschen weltweit, die diskriminiert, verfolgt, gejagt werden.
Nach einem musikalischen Auftakt durch Gaby Tupper wird es neben Cathérine für den Vorstand der AHA kurze Reden geben von
– Thomas Beckmann (HuK – Homosexuelle und Kirche Berlin) als zweiter Mitinitiator des Mahnmals
– Georg Härpfer (BISS – Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren e. V.) zur Geschichte des Paragraphen 175 und zum aktuellen Stand der Opferentschädigungen
– Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg Angelika Schöttler zur Bedeutung des „Regenbogenkiezes“ für den Bezirk
– Stefan Kuschner (Vorstandsmitglied CSD Berlin e.V.)und zusammen mit Matthias Köninger, Komponist/Texter des diesjährigen deutschen CSD Songs „Your Voice“, den er auch singen wird.
Ebenfalls eingeladen sind die Berliner Verkehrs Betriebe, die nicht nur den Raum für das Mahnmal geben, sondern auch nach leider mehrfach erfolgter Beschmierung immer wieder eine schnelle Reinigung veranlassten und die Reinigungskosten tragen.
Unterstützt und begleitet wird die Veranstaltung durch den Orden der Schwestern der Perpetuellen Indulgenz e. V., die einmal mehr die verinnerlichte Schuld tilgen und omniverselle Freude verbreiten, letzteres besonders durch Sammeln von Spenden zugunsten von BISS e. V.“
Daher bitten die Veranstalter darum, auf Blumengestecke, Kränze oder Sträuße zu verzichten! Spenden Sie dieses Geld lieber in die Spendendosen des O.S.P.I.
Sie können Ihre Spende auch gerne überweisen auf das Spendenkonto:
BISS – Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren e. V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE76 3702 0500 0001 4332 00
BIC: BFSWDE33XXX