Seit 1911 feiern Frauen den „Internationalen Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Deutschland gehört zum kleinen Kreis derjenigen Länder, in denen der Internationale Frauentag bereits in den ersten Jahren nach seiner Einführung begangen wurde. Eine entscheidende Rolle für die Ausrufung des ersten Frauentages spielten die deutschen Sozialdemokratinnen Clara Zetkin und Käte Duncker, die damals mitgewirkt hatten, den Weltfrauentag offiziell ins Leben zu rufen.
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ steht in Artikel 3, Abs. 2 unseres Grundgesetzes. Diesen Satz im Grundgesetz verdanken wir den „Müttern des Grundgesetzes“, Frieda Nadig, Helene Weber, Helene Wessel und Dr. Elisabeth Selbert. Das nach ihr benannte Haus, „Elisabeth Selbert Haus“, Unter den Linden 62–68, ist ein Bürogebäude des Bundestages.
Nach langen Diskussionen wurde dann 1994 der Gleichberechtigungs-Artikel im Grundgesetz um einen Zusatz ergänzt: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ Eine aktive Gleichstellungspolitik ist seitdem Verfassungsauftrag.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit seiner Außenstelle am Schöneberger Ufer 75 erarbeitet Bundesgesetze zur Durchsetzung der Gleichstellung und nimmt Einfluss auf die Gesetzesvorhaben anderer Ministerien, soweit sie Frauen- oder Gleichstellungsfragen berühren.
1975 erklärten die Vereinten Nationen einen Tag im Jahr offiziell zum Internationalen Frauentag. Dieser Tag wird am 8. März begangen und ist für Frauen auf der ganzen Welt ein wichtiges Datum. In gut 20 Staaten ist der Weltfrauentag ein gesetzlicher Feiertag. Seit 2019 ist Berlin das erste deutsche Bundesland, in dem der 8. März als gesetzlicher Feiertag eingeführt wurde. Dennoch bleibt in Sachen Frauenrechte viel zu tun. Frauen aller Länder nutzen deshalb diesen Tag weiterhin, um auf ihre Belange aufmerksam zu machen. Sie fordern eine Gesellschaft, in der alle Menschen gleichberechtigt sind.
2022 lautet das Motto der Vereinten Nationen zum Internationalen Frauentag „Break the Bias“ („Stoppt die Voreingenommenheit“!). Stereotype und Vorurteile gegenüber Frauen und Mädchen sollen damit genauso sichtbar gemacht werden wie auch die Folgen sozialer Ungleichheit aufgrund von Kategorisierungen. Quelle
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