Nach dem Abriss der Gewerbeflächen ist derzeit zwischen dem Getränkemarkt in der Pohlstraße und der Lützowstraße nur noch eine große Brachfläche. Doch bald sollen hier die Baumaschinen loslegen. Die Vermarktung der zukünftigen Immobilien hat bereits begonnen. Nach mehrfachem Wechsel der Besitzer des Grundstücks, nach mehrmaligem Wechsel des Namens des zukünftigen Kiez-Quartiers, sollen jetzt hier die „3höfe“ entstehen.
„Die 3 Höfe sind ein Ensemble, das den Spirit der Hauptstadt atmet und inspirierende Räume für eine neue Wohn- und Arbeitskultur eröffnet“ verkündet die Werbebroschüre. Das Konzept bezieht sich auf die „traditionellen Berliner Höfe“, die James Hobrecht, ein preußischer StadtplanerD im 19. Jahrhundert für unsere Stadt entwickelte. Gleich in der Nachbarschaft kann man sich noch ein Bild von diesem Höfe-Konzept machen – in den Denkmal-geschützten Maggi-Höfen.
Während in den Hobrecht-Höfen im Vorderhaus das Bürgertum einzog und die Hinterhöfe für Gewerbeflächen genutzt wurden bzw. hier die Arbeiterfamilien untergebracht wurden, diente das Vorderhaus der Maggi-Höfe seit 1909 als repräsentativer Firmensitz der Maggi GmbH. Im rückwärtigen Gewerbehof gab es noch ein Lager der Firma, die übrigen Grundflächen wurden an verschiedene Gewerbetreibende vermietet. Wenn wir heute durch diese Höfe wandeln, wirken sie nicht unbedingt lichtdurchflutet, luftig und einladend.
Das soll in den neuen Höfen ganz anders werden! Vom „Work-Hof“ soll es zum „Work-Life-Hof“ und dann zum „Life-Hof“ gehen. Vom Business zum Wohnen. 223 Eigentumswohnungen für Berliner „Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Lebenskonzepten“ sollen hier entstehen, in einem „urbanen Quartier mit einem ausgewogenen Nutzungsmix aus Wohnen, Arbeiten und Lifestyle „.
Hoffentlich werden die Höfe tatsächlich die „lebenswerten“ Räume – allerdings wohl nur für die hippen (Neu-)Berliner*innen, die sich das leisten können werden.
Mehr dazu finden Sie unter 3höfe.com